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Wirtschaft: Berliner Wasser: Einstieg der Allianz ist offiziell

BERLIN (jhw).Am heutigen Mittwoch abend will Berlins Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) den privaten Investor vorstellen, der 49,9 Prozent der Anteile der Berliner Wasser-Betriebe (BWB) übernehmen darf.

BERLIN (jhw).Am heutigen Mittwoch abend will Berlins Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) den privaten Investor vorstellen, der 49,9 Prozent der Anteile der Berliner Wasser-Betriebe (BWB) übernehmen darf.So sieht es zumindest der offizielle Zeitplan vor.Dem Terminkalender zufolge soll der Lenkungsausschuß bis Mittwoch entscheiden.Im Ausschuß sitzen neben Fugmann-Heesing der Senator für Wirtschaftsentwicklung, Peter Strieder (SPD), und Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU).Branoner ist zugleich Aufsichtsrats-Vorsitzender der BWB.

Einer der drei Bewerber, die die BWB gerne kaufen würden, drängte am Dienstag noch einmal in die Öffentlichkeit: Das deutsch-französische Konsortium aus RWE und Vivendi stellte - erstmals offiziell - den neuen Partner Allianz vor.Die Münchener Versicherungsgruppe ist im Mai zum Bewerberpool gestoßen.Sie übernimmt im Falle des Zuschlags zehn Prozent der BWB-Anteile.RWE und Vivendi erhalten demzufolge jeweils knapp 20 Prozent.Die Allianz betrachtet das Engagement als "langfristig", wie der Vorsitzende der Geschäftsleitung ihrer Zweigniederlassung Berlin, Michael Beckord, sagte.Keinesfalls gehe es darum, BWB-Aktien kurze Zeit zu parken, um sie später an einen anderen Investor weiterzuverkaufen.Josef Schaber, Prokurist der RWE-Umwelt-Tochter, begründete die Beteiligung von Allianz als "Thema der Finanzen".Er wollte aber keine Angabe darüber machen, ob sein Konsortium auf diese Weise einen höheren Kaufpreis biete.Allianz sieht in seiner ersten Beteiligung an einem Unternehmen der Wasserver- und -entsorgung die Chance, Geld zu verdienen, sagte Beckord.Den BWB-Anteil werde die neue Tochter der Versicherung, Allianz Capital Partners, kaufen.Dieses Unternehmen hält unter anderem Aktien der Tank und Rast AG und der Mühl AG.Beckord sagte, einzig und allein das RWE-Vivendi-Konsortium habe sein Unternehmen angesprochen.

Die anderen beiden Bieter sind ein Konsortium aus Suez Lyonnaise des Eaux, Mannesmann Arcor und Bankgesellschaft Berlin sowie der US-Energiekonzern Enron.Das Land Berlin rechnet durch die Teilprivatisierung mit einer Einnahme von gut zwei Mrd.DM, Schätzungen gehen sogar bis auf rund drei Mrd.DM.Die BWB beschäftigen etwa 6200 Mitarbeiter.Sie setzten im vorigen Jahr knapp zwei Mrd.DM um.

Beckord und Schaber bestätigten, daß sich die Gespräche im entscheidenden Stadium befänden.Es seien in den vergangenen Wochen "zähe Verhandlungen" gewesen.Sie nahmen auch zum neuen Tarifabschluß Stellung, nach dem die BWB 15 Jahre lang keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen.Dieser Vertrag sei "außergewöhnlich", aber so hinzunehmen.Die beiden Vertreter des Konsortiums kritisierten die Ankündigung des Suez-Konsortiums, das 85 Prozent seiner Fremdaufträge an Unternehmen "aus der Region" vergeben würden, falls es den Zuschlag erhalte.Diese Absicht sei weder praktikabel noch kontrollierbar.

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