Wirtschaft: Billigflieger unter Druck
Volare in der Insolvenz/Easyjet expandiert
London Auf dem Markt der Billigflieger trennt sich wegen des starken Preisdrucks und der hohen Benzinkosten die Spreu vom Weizen. Während der führende Anbieter Easyjet vergleichsweise robuste Ergebnisse fürs abgelaufene Geschäftsjahr vorlegte, geraten kleinere Anbieter in die Krise. Mit der italienischen Volare hat in der Nacht zum Dienstag erstmals ein größerer Billigflieger Insolvenz angemeldet. Volare hatte Schulden in Höhe von 220 Millionen Euro angehäuft.
Volare ist mit 24 Maschinen vor allem Destinationen in Mittel- und Osteuropa sowie Urlaubsziele in der Karibik und in Asien angeflogen. Bis vor einem Monat landeten die Flugzeuge der Italiener auch in Berlin-Schönefeld. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen umfangreiches Material beschlagnahmt und spricht von dem Verdacht eines betrügerischen Bankrotts.
Easyjet kündigte hingegen an, weitere Stützpunkte in Europa zu eröffnen, möglicherweise auch in Deutschland. Easyjet bekam den Druck im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2003/04 (30.9.) zu spüren. In diesem Zeitraum sank der Nettogewinn um 23 Prozent. Im Gesamtjahr jedoch steigerte Easyjet den Nettogewinn um 27 Prozent, der Umsatz wuchs bis Ende September um 17 Prozent. Die Passagierzahl stieg um 20 Prozent auf 24,3 Millionen, nachdem Easyjet neue Strecken eröffnet hatte.
Tui schließlich kündigte an, ihren Ferienflieger Hapag-Lloyd zum Billigflieger zu machen. Einzelplätze sollen ab 29 Euro angeboten werden.bef/ebe/mab/HB
-