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Wirtschaft: Bittere Pille für Bayer

Lipobay-Folgen unabsehbar

Der BayerKonzern hat das Cholesterin senkende Medikament Lipobay im Sommer 2001 vom Markt genommen. Zuvor war die in den USA unter dem Namen Baycol vertriebene Arznei in Verdacht geraten, tödliche Nebenwirkungen zu entfalten. Mehr als 100 Menschen sollen nach der Einnahme des Medikaments als Folge von Muskelschwäche gestorben sein. Weltweit wurden nach Bayer-Angaben mehr als sechs Millionen Menschen mit dem Medikament behandelt, 700 000 davon in den USA. In der Pharmasparte gehörte Lipobay zu einem Milliarden-Umsatzbringer.

Als Folge des Rückzuges verzeichnete der Chemie- und Pharma-Konzern allein im Jahr 2001 einen Gewinneinbruch von rund 400 Millionen Euro. Die Affäre hatte den damaligen Bayer-Chef und heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Schneider veranlasst, die Pharmasparte komplett auf den Prüfstand zu stellen. Für diesen Bereich sucht der Konzern einen Partner. Die Folgen der Schadenersatzklagen lassen sich finanziell noch schwer abschätzen. Bisher hat das Unternehmen rund 125 Millionen Dollar für außergerichtliche Vergleiche mit Lipobay-Geschädigten ausgegeben. Analysten schätzen das Prozessrisiko auf bis zu eine Millarde Euro. Tsp

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