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Wirtschaft: British Airways neuer Airbus-Großkunde

TOULOUSE/BERLIN (ebo/mo).Das europäische Airbus-Konsortium hat die Fluggesellschaft British Airways (BA) als neuen Großkunden gewonnen und sich damit gegen den US-Konkurrenten Boeing durchgesetzt.

TOULOUSE/BERLIN (ebo/mo).Das europäische Airbus-Konsortium hat die Fluggesellschaft British Airways (BA) als neuen Großkunden gewonnen und sich damit gegen den US-Konkurrenten Boeing durchgesetzt.BA bestellte 59 Airbus-Maschinen und erwarb Optionen auf 129 weitere Flugzeuge, wie am Dienstag in Toulouse mitgeteilt wurde.39 der 59 fest bestellten Maschinen werden in Hamburg endmontiert.Zuversicht verbreitet die Order auch unter den deutschen Zulieferern.

Airbus bezifferte den Listenpreis der 188 Flugzeuge auf umgerechnet rund 16 Mrd.DM.Nach Expertenmeinung dürfte British Airways aber einen beachtlichen Rabatt ausgehandelt haben.Zudem bestellte BA bei Boeing 16 Langstrecken-Jets vom Typ 777 und Optionen auf weitere 16 Flugzeuge dieses Typs.British Airways erklärte, die Bestellung der insgesamt 220 Flugzeugen im Katalogwert von 8 Mrd.Pfund (23,5 Mrd.DM) sei der größte Auftrag in der Geschichte des Unternehmens.Der Listenpreis der 75 Festbestellungen betrage drei Mrd.Pfund (8,8 Mrd.DM).In diesem Preis seien aber weder ausgehandelte Rabatte noch Erlöse aus dem Verkauf älterer Flugzeuge enthalten, die durch Neubestellungen ersetzt würden.Unter dem Strich dürften die 75 fest bestellten Flugzeuge British Airways rund 1,4 Mrd.Pfund kosten.Der Auftrag für die Regionalflugzeuge sei nach einem der härtesten Bieterverfahrens in der Firmengeschichte vergeben worden, erklärte BA-Vorstandschef Robert Ayling.

Der Auftrag wurde im Rahmen des Besuchs des britischen Premierministers Tony Blair bei Airbus in Toulouse bekanntgegeben.Die Fluggesellschaft orderte 39 Airbus A319 sowie 20 A320 fest und nahm Optionen für 129 Modelle der Typen A319, A320 und A321.Die Airbusse sollen Boeing-737-Flugzeuge der British Airways ersetzen.

BA erklärte, durch den Auftrag an Boeing würden bestehende Bestellungen für fünf Boeing 747-400 ersetzt.Zudem würden Optionen auf sieben Jumbo-Jets gestrichen.Während die Jumbos über 400 Passagiere befördern können, bieten die 777 nur 256 Plätze.British Airways signalisierte, daß sie künftig weniger Sitze in der billigeren Touristenklasse anbieten will.BA fügte hinzu, Boeing bleibe in den nächsten zehn Jahren Hauslieferant für Langstreckenflugzeuge, zumindest bis eine neue Generation von Großflugzeugen mit bis zu 650 Sitzplätzen auf dem Markt sei.Airbus arbeitet an einem entsprechenden Großraumflugzeug, dem A 3XX.Boeing wies am Dienstag auf die über 40jährige Geschäftsbeziehung mit British Airways hin und bestätigte den Auftrag für die Langstrecken-Jets, erwähnte aber nicht den Auftrag an den Konkurrenten.Boeing wolle in den nächsten fünf Jahren an europäische Zulieferer Aufträge im Wert von 14 Mrd.Dollar vergeben.

An Airbus sind neben der Daimler-Benz Aerospace AG (Dasa) die französische Aerospatiale, British Aerospace und die spanische Casa beteiligt.Die Aktienkurse der börsennotierten Partner Daimler und British Aerospace legten zu.Auch der Kurs des Triebwerkeherstellers Rolls-Royce stieg.Denn die Airbus-Flugzeuge werden mit V2500-Triebwerken ausgestattet, die das Konsortium International Aero-Engines herstellt, an dem neben Rolls-Royce, Pratt & Whitney, die Dasa-Tochter MTU sowie die japanische Aero Engines beteiligt sind.Vom Airbus-Auftrag der Briten profitiert insbesondere auch die Endmontage in Hamburg.Insgesamt werden 39 der 59 Festbestellungen des Modells A 319 in Hamburg endmontiert.Grundsätzlich werden in Hamburg der A 319 und A 321 fertiggestellt, in Toulouse der A 320.Trotz Auftragssegen beabsichtigt die zuständige Daimler-Benz Aerospace Airbus GmbH allerdings nicht, die Mitarbeiterzahl zu erhöhen.Befristete Einstellungen im Einzelfall würden aber nicht ausgeschlossen, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage am Dienstag.Im übrigen seien die Arbeitszeiten ausreichend flexibel und die Arbeitsabläufe gut optimiert.Die Mitarbeiter könnten teilweise bis zu 40 Stunden die Woche gearbeitet werden.Prinzipiell wolle man an der Fünf-Tage-Woch aber festhalten.Zur Zeit sind in Hamburg 7000 Personen für Airbus tätig.Bundesweit beschäftigt die GmbH 14 000 Personen.

Zuversicht verbreitet die Order von British Airways in Toulouse auch unter den Zulieferern.Insgesamt 6000 Firmen beliefern die Hamburg Airbus GmbH; vier Fünftel davon kommen allein aus Deutschland - darunter mittlerweile ein gutes Dutzend aus Berlin, 20 insgesamt aus der Region Berlin-Brandenburg.Dazu zählen Adressen wie die Aqua Butzke-Werke aus Ludwigsfelde, die Deutsche Phonesat Holding aus Dahlwitz-Hoppegarten, die Holmco Holmberg GmbH & Co KG oder die Trion Präzisionselektronik, beide aus Berlin.

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