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Die Zentrale der People's Bank of China in Peking.

© DPA/Adrian Bradshaw.

Corona-Politik schwächt die Wirtschaft: Chinas Zentralbank senkt weitere Leitzinssätze

Chinas Banken sollen mehr Kredite zu günstigeren Zinssätzen vergeben. Was wiederum die Konjunktur ankurbeln dürfte.

Stand:

Die chinesische Zentralbank hat am Montag ein weiteres Mal zwei ihrer Leitzinssätze gesenkt, um die durch eine Immobilienkrise und die strikte Corona-Politik geschwächte Wirtschaft zu stützen. Gesenkt wurden zwei wichtige Referenzsätze für Kredite: Der günstigste einjährige Zinssatz, den Banken Unternehmen und Haushalten anbieten können, wurde von 3,70 Prozent auf 3,65 Prozent gesenkt; der fünfjährige Zinssatz, der als Referenz für Hypothekenkredite gilt, wurde von 4,45 Prozent auf 4,3 Prozent herabgesetzt.

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Die Maßnahme soll die Banken dazu ermutigen, mehr Kredite zu günstigeren Zinssätzen zu vergeben, was wiederum die Konjunktur ankurbeln dürfte. Beide Zinssätze sind nun auf ihrem historischen Tiefstand. Der einjährige Zinssatz war zuletzt im Januar gesenkt worden, der fünfjährige im Mai.

Bereits am vergangenen Montag hatte die Zentralbank überraschend zwei Leitzinssätze gesenkt, um die Liquidität für die Banken zu erhöhen. Vor der Ankündigung der Zentralbank hatte das chinesische Statistikamt verhältnismäßig schlechte Zahlen für die Industrie und den Einzelhandel im Juli veröffentlicht.

Chinas Wirtschaft war von April bis Juni nur um 0,4 Prozent im Vorjahresvergleich gewachsen. Das war der schwächste Anstieg seit Beginn 2020, als die Corona-Pandemie die chinesischen Wirtschaft lahmgelegt hatte und das BIP um 6,8 Prozent schrumpfte. Ausgewiesenes Ziel der chinesischen Führung ist eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 5,5 Prozent in diesem Jahr.

Die Behörden in China verfolgen trotz der enormen wirtschaftlichen Schäden und zunehmender Verdrossenheit der Menschen eine strikte Null-Covid-Strategie. Einzelne Ausbrüche werden sofort durch Abriegelungen und Massentests bekämpft. (AFP)

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