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Wirtschaft: Chipchef und Porsche-Fan

Womöglich wird der bunte Hund der deutschen HightechSzene bald beim Wort genommen. „Infineon blüht erst, wenn wir vollkommen unabhängig sind“, hat Ulrich Schumacher vor knapp vier Jahren gesagt.

Womöglich wird der bunte Hund der deutschen HightechSzene bald beim Wort genommen. „Infineon blüht erst, wenn wir vollkommen unabhängig sind“, hat Ulrich Schumacher vor knapp vier Jahren gesagt. Inzwischen hat Siemens den Anteil an der früheren Chip-Tochter sukzessive gesenkt. Es darf also geblüht werden. Nur leider ist der Chip-Markt ziemlich verrückt, erst geht es steil bergauf und wenig später rasant bergab. Der Preisverfall hat dazu geführt, dass Infineon in den letzten Jahren 2,5 Milliarden Euro Verlust einfuhr. Trotz der Sparmaßnahmen Schumachers, trotz der Ausgliederung und Verlagerung einzelner Unternehmensbereiche.

Der 45-jährige Schumacher ist promovierter Ingenieur der Elektrotechnik. 1986 stieg er bei Siemens im Bereich Bauelemente ein. 1996 übernahm Schumacher die Leitung des Bereichs Halbleiter, 1996 rückte er mit 40 Jahren in den Konzernvorstand auf. Seinen großen Auftritt hatte Schumacher im März 2000, als der Halbleiterbereich unter dem Namen Infineon an die Börse gebracht wurde. Auf dem Höhepunkt der Neuen-Markt-Hysterie rissen sich die Anleger um die neuen Papiere, die Emission war 33fach überzeichnet. Danach ging es bald bergab – mit den Aktien und mit den Chippreisen.

Schumacher fuhr damals im Porsche vor der Frankfurter Börse vor. Der Hobby-Rallyefahrer sammelt Porsche, ist verheiratet und hat drei Kinder. Schumacher gilt als ein möglicher Nachfolger von Siemens-Chef Heinrich von Pierer. alf

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