Wirtschaft: Coca-Cola treibt Apollinaris an
US-Getränkekonzern will das Mineralwasser mit massivem Marketing zum deutschen Marktführer machen
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Berlin - Der amerikanische Getränkekonzern Coca-Cola will durch massive Marketingaktivitäten in Deutschland der Mineralwassermarke Apollinaris neuen Glanz verleihen. „Mittelfristig wollen wir wieder die führende Mineralwassermarke in Deutschland werden“, sagte Volker Büttel, Chef der Wassersparte von Coca-Cola Deutschland, dem „Handelsblatt“. Damit gibt der US-Konzern zum ersten Mal über seine konkreten Pläne mit der Neuerwerbung Auskunft.
Der Getränkekonzern hat das Medien-Budget von Apollinaris im laufenden Jahr auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag verdoppelt. Am kommenden Montag beginnt eine neue Kampagne mit großformatiger Plakatwerbung, TV-Spots und Anzeigen in Printmedien, die Tradition und Geschmack der Wassermarke hervorheben soll.
Außerdem werden nach Auskunft von Coke-Manager Büttel nach und nach mehrere tausend Kühlgeräte mit Apollinaris-Aufdruck in die zahlreichen Verkaufsstellen an Bahnhöfen oder Airports geliefert. Schon jetzt sind nach Firmenangaben mehrere hunderttausend solcher Kühlschränke mit dem Coca-Cola-Logo im Einsatz.
Der US-Getränkekonzern hatte Apollinaris vor neun Monaten von den Investorengruppen Lion Capital und Blackstone übernommen. Zuvor hatte der einstige Eigentümer, der britische Mischkonzern Cadbury Schweppes, den britischen Investoren seine komplette europäische Getränkesparte verkauft. Auf eine Kaufgelegenheit wie Apollinaris hatte Coca-Cola lange gewartet, denn von einem Tafelwasser wie Bonaqa setzt der Konzern in Deutschland zwar gut 200 Millionen Liter pro Jahr ab, der Eintritt in die feinere Gastronomie und Hotellerie blieb ihm ohne ein entsprechendes Premiumprodukt aber bisher verwehrt. Von den ebenfalls rund 200 Millionen Litern, die Apollinaris pro Jahr zuletzt absetzte, wurden fast 30 Millionen Liter in der Gastronomie verkauft. Damit liegt Apollinaris mit seinem margenstarken Gaststättengeschäft hinter Nestlé Waters (San Pellegrino, Perrier) und Gerolsteiner Brunnen hier zu Lande auf Rang drei. Der Massenmarkt hingegen wird von den Billigwässern der Discounter dominiert. ire (HB)
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