So war der Tag: Daimler bremst den Dax
Trotz negativ aufgenommener Zahlen von Daimler hat sich der Dax am Mittwoch ein moderates Plus erarbeitet, hinkte damit allerdings deutlich hinter anderen europäischen Märkten her.
Der Dax hat am Mittwoch den fünften Tag in Folge zugelegt – trotz negativ aufgenommener Zahlen des Autoherstellers Daimler. Damit setzte der deutsche Leitindex den seit Mitte Januar eingeschlagenen Aufwärtskurs fort. Er stieg um moderate 0,2 Prozent auf 7414 Punkte, schloss damit aber dennoch auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Der M-Dax der Nebenwerte sank um 0,03 Prozent auf 10 585 Punkte, der Tec-Dax legte um 0,4 Prozent auf 912 Punkte zu.
Am Morgen hatte der Dax zunächst noch 7437 Punkte erreicht. Nach der Veröffentlichung der Daimler-Zahlen und US-Konjunkturdaten gab der Leitindex aber einen Großteil seiner Gewinne wieder ab. Die Produktion der US-Industrie war im Januar unerwartet um 0,1 Prozent gefallen – der erste Rückgang seit Juni 2009. Am Markt war dagegen mit einem leichten Plus gerechnet worden. Nach Meinung von Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank ist die Stimmung am Markt ungeachtet der Daimler-Zahlen nach wie vor gut. „Das fundamentale Umfeld stimmt“, sagte er. Zudem mangele es auch weiter nicht an Liquidität angesichts der niedrigen Zinsen.
An das Dax-Ende rutschten Daimler-Aktien nach der Bilanzvorlage des Autobauers. Sie verloren 4,4 Prozent. Daimler habe im vierten Quartal die Erwartungen der Experten nicht ganz erfüllt, sagten Händler. Daimler hatte 2010 einen Milliardengewinn erzielt. Der Umsatz war von 78,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 97,8 Milliarden Euro geklettert. Im Sog ging es zunächst auch für die Aktien von BMW und Volkswagen nach unten. VW-Vorzüge erholten sich aber wieder und stiegen um 0,6 Prozent, BMW-Titel dagegen büßten 0,5 Prozent ein. Schwach entwickelten sich auch Versorgerwerte. Spekulationen um einen wenig inspirierenden Ausblick drückten Eon-Titel mit 1,1 Prozent ins Minus. Vor allem das Gasgeschäft könnte für Probleme sorgen, hieß es am Markt. Auch die Anteilsscheine des Konkurrenten RWE gaben um 1,5 Prozent nach.
Bankenwerte profitierten von guten Zahlen der Societé Générale. Die französische Bank hatte im vierten Quartal den Gewinn nahezu vervierfacht. Die Titel der Deutschen Bank kletterten um 3,5 Prozent und damit an die Dax-Spitze. Commerzbank-Papiere gewannen 0,7 Prozent. Die Aktien der Deutschen Börse weiteten am Tag nach Bekanntgabe der Fusion mit der Nyse Euronext ihre Verluste um 1,7 Prozent aus. Analysten erwarten regulatorischen Gegenwind für den Zusammenschluss.
Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,93 (Vortag: 2,97) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,32 Prozent auf 122,47 Punkte. Der Bund Future rückte um 0,42 Prozent auf 123,19 Punkte vor. Der Kurs des Euro sank: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3507 (Dienstag: 1,3510) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7403 (0,7402) Euro. Tsp