So war der Tag: Dax leidet unter Öl-Angst
Der hohe Ölpreis hat dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zugesetzt. Der Dax verlor bis zum Handelsschluss 0,6 Prozent auf 7181 Punkte, nachdem er am Vortag bereits seine zweitägige Aufwärtsbewegung abgebrochen und im Minus geschlossen hatte.
Der hohe Ölpreis hat dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zugesetzt. Der Dax verlor bis zum Handelsschluss 0,6 Prozent auf 7181 Punkte, nachdem er am Vortag bereits seine zweitägige Aufwärtsbewegung abgebrochen und im Minus geschlossen hatte. Der M-Dax der mittelgroßen Werte lag mit 1,2 Prozent im Minus bei 10 182 Punkten, der Tec-Dax büßte 0,2 Prozent auf 898 Punkte ein. Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke begründete das Minus mit den nach wie vor ungeklärten Verhältnissen in Nahost und in Nordafrika, die den Ölpreis jüngst wieder in die Höhe getrieben hatten. Auch die Fortsetzung der Talfahrt an der saudiarabischen Börse in Riad trug zur schlechten Stimmung bei. „Im Osten des Landes sind Proteste geplant. Das ist da, wo die schiitische Minderheit und das Öl sind, und das hat die Verkäufe ausgelöst“, erklärte ein in Dubai ansässiger Analyst. Am Vortag hatten Panikverkäufe der Börse in Riad den größten Tagesverlust seit November 2008 eingebracht.
Zudem sorgten am Mittwochmorgen in Frankfurt Berichte aus Libyen über Auseinandersetzungen zwischen Truppen von Machthaber Muammar Gaddafi und Rebellen für Verunsicherung. Die Koalition gegen Gaddafi erwägt, das Ausland um Militärhilfe zu bitten. Die USA verlegen unterdessen wegen der Unruhen zwei Landungsschiffe und Hunderte von Marineinfanteristen ins Mittelmeer.
Zahlen gab es am Mittwoch von Adidas. Der Sportartikelhersteller hatte im WM-Jahr 2010 wie erwartet einen Umsatzrekord eingefahren und sein Ergebnis mehr als verdoppelt, woraufhin die Papiere mit einem Plus von 1,1 Prozent zur Dax-Spitzengruppe gehörten. Börsianer hoben neben dem Umsatz vor allem eine deutlich über den Erwartungen liegende Dividende hervor. Am Ende des Dax versammelten sich indes die Aktien der Autobauer, obwohl die deutschen Hersteller im Februar erneut erfreuliche Verkäufe auf dem US-Markt verzeichnet hatten. Händler verwiesen darauf, dass sogenannte Konjunkturzykliker in dem schwachen Marktumfeld generell unter Druck seien: Daimler- und BMW-Aktien etwa fielen als schwächste Dax-Werte um jeweils 2,8 Prozent, VW-Aktien um 1,5 Prozent. Im M-Dax knüpften die Papiere der SGL Group mit plus sieben Prozent an ihre jüngsten Kursgewinne an. Einem Sprecher zufolge erwägt die Beteiligungsgesellschaft Skion von BMW-Großaktionärin Susanne Klatten, ihre Anteile nach dem am Montag bekannt gewordenen Einstieg von VW auf eine Sperrminorität aufzustocken.
Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,86 (Dienstag: 2,88) Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,13 Prozent auf 122,50 Punkte zu. Der Bund Future stieg um 0,02 Prozent auf 124,08 Punkte, der Euro dagegen gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3809 (1,3825) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7242 (0,7233) Euro. Tsp