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Wirtschaft: Debis übernimmt Konzern-Finanzgeschäft

BERLIN (dw).Berlin beherbergt künftig den viertgrößten Finanzdienstleister der Welt: Die Autobauer Daimler-Benz und Chrysler führen nach ihrer Fusion nun auch ihre Dienstleistungs-Töchter zusammen.

BERLIN (dw).Berlin beherbergt künftig den viertgrößten Finanzdienstleister der Welt: Die Autobauer Daimler-Benz und Chrysler führen nach ihrer Fusion nun auch ihre Dienstleistungs-Töchter zusammen.Die ehemalige Daimler-Benz Interservices (debis) AG mit Hauptsitz am Potsdamer Platz ändert ihren Namen in DaimlerChrysler Services (debis) AG und betreut unter dem bewährten Vorsitz von Klaus Mangold künftig von Berlin aus das weltweite Finanz- und Dienstleistungsgeschäft beider Autobauer.Mit einem Portfolio von 138 Mrd.DM und einer Bilanzsumme von gut 90 Mrd.DM ist das neue Unternehmen größter Anbieter außerhalb des Banken- und Versicherungssektors."Die Bündelung der ertragsstarken Finanzdienstleistungs-Aktivitäten macht Debis zu einem der wichtigsten Ergebnisträger im Konzern", erklärte der Vorstandsvorsitzende Klaus Mangold in Berlin.

Die beiden Unternehmen ergänzten sich ideal, so Mangold weiter.Die Chrysler Financial Company sei bislang stark auf Finanzierungsangebote und Schadensversicherung im Automobilbereich spezialisiert.Debis machte hingegen den größten Umsatzanteil im Leasing-Geschäft.Durch die Fusion sollen noch 1999 Synergie-Effekte im Wert von 30 Mill.US-Dollar erzielt werden, sagte Mangold.Ein Arbeitsplatz-Abbau sei gleichwohl nicht zu befürchten.Debis blicke auf das beste Geschäftsjahr der neunjährigen Unternehmensgeschichte zurück: Der Berliner Konzern steigerte 1998 seinen Umsatz um 20 Prozent auf 18,5 Mrd.DM.Der "operating profit" legte gegenüber 1997 gar um 60 Prozent zu.Die gute Geschäftsentwicklung gehe einher mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze.Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe Debis weltweit 5100 neue Mitarbeiter eingestellt - die Hälfte davon in Deutschland.Der Debis-Konzern, der bei seiner Gründung im Jahre 1991 rund 4000 Mitarbeiter hatte, beschäftigt heute rund 20 000.Auch im laufenden Jahr gehe der Aufbau neuer Arbeitsplätze in demselben Tempo weiter.

Auch der neue Partner blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: Die Chrysler Financial Company erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 1998 einen Gewinn von 881 Mill.DM.Beide Unternehmen zusammen bringen es auf einen Umsatz von 23,8 Mrd.DM und 23 800 Mitarbeitern.Die Fusion soll in zwei Schritten erfolgen: In Nordamerika schließen sich zunächst die Mercedes-Benz Credit Corporation mit der Chrysler-Finanztochter zur "DaimlerChrysler Financial Services Nortz America L.L.C." zusammen.Danach erfolgt die Verschmelzung auf die Berliner Debis AG.Durch den Zusammenschluß verlagert sich der Schwerpunkt des Geschäfts deutlich auf die Nordamerikanische Freihandelszone (Nafta): Die Chrysler Financial Company wickelte in den USA, Kanada und Mexika bislang 80 bis 90 Prozent ihres Umsatzes ab.Durch den Zusammenschluß wird Debis künftig 40 Prozent des Umsatzes in der Nafta machen - der Teilbereich Financial Services allein sogar fast 75 Prozent.

Die "neue Debis", so Mangold, werde durch eine gleichzeitige Umstrukturierung auch übersichtlicher.Statt fünf wird es nur noch drei Geschäftsfelder geben: Financial Services, Informationstechnische Dienstleistungen (IT-Services) und Telecom Services.Der bisherige Immobilien-Bereich wird - nach der weitgehenden Fertigstellung des Potsdamer Platzes - künftig vom Finanzvorstand der DaimlerChrysler AG geleitet.Und der Bereich debis Trade Finance wird in die Financial Services integriert.

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