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Wirtschaft: Der Aktienkurs bricht trotz Gewinn- und Umsatzrekord ein

Das Internet-Portal Yahoo hat im vierten Quartal 1999 seinen Gewinn auf 57,6 Millionen Dollar gesteigert. Das ist ein Plus von 375 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Das Internet-Portal Yahoo hat im vierten Quartal 1999 seinen Gewinn auf 57,6 Millionen Dollar gesteigert. Das ist ein Plus von 375 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Gewinn pro Aktie betrug 19 Cents und lag damit im 15 . Quartal in Folge über den Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit einem Gewinn pro Aktie von 15 Cents gerechnet. Positiv entwickelte sich auch der Umsatz. Hier erzielte Yahoo ein Plus von 139 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 1998. Der Umsatz lag bei 201 Millionen Dollar und damit deutlich über den 184 Millionen Dollar, die Analysten erwartet hatten. Im Geschäftsjahr 1999 verbuchte Yahoo einen Gewinn von 142 Millionen Dollar, fast zehnmal soviel wie 1998. Damit ist Yahoo eines der wenigen profitablen Internet-Unternehmen. Der Umsatz betrug 588 Millionen Dollar - das ist ein Plus von 166 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch hier hatten die Erwartungen der Analysten mit 572 Millionen Dollar niedriger gelegen.

Die Anleger honorierten die guten Zahlen nicht: Als Yahoo die Ergebnisse nach Börsenschluss bekannt gegeben hatte, fiel der Kurs der Yahoo-Aktie im nachbörslichen Handel um rund sechs Prozent. Der Kurs von Yahoo hatte während der regulären Handelszeiten an der Nasdaq bereits neuen Prozent verloren. Yahoos Finanzvorstand, Gary Valenzuela, hatte die Anleger kurz nach der Bekanntgabe der Zahlen gewarnt, dass die Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn in diesem Jahr geringer ausfallen könnten. Yahoo kündigte zudem für den 14. Februar einen Aktiensplitt im Verhältnis eins zu zwei an.

Yahoos Aufsichtsratsvorsitzender Jeff Malone betonte, dass Yahoo nicht plane, mit einem Medienunternehmen zu fusionieren. Über das Yahoo-Internet-Portal, die meistbesuchte Einstiegsseite im Web, bietet das Unternehmen Inhalte von einer Vielzahl von Medienunternehmen an, ohne selbst an einem Verlag, einem Sender oder einer Nachrichtenagentur beteiligt zu sein. Branchenkenner hatten spekuliert, dass Yahoo sich mit Walt Disney zusammenschließen könnte, der ähnlich wie Time Warner bisher keine schlüssige und erfolgreiche Internet-Strategie hat. Yahoo-Vorstandschef Tim Koogle weist die Vermutungen zurück: "Es gibt keinen Grund, unsere Strategie zu ändern." Bislang sei es Yahoo gelungen, sich als unabhängiges Unternehmen im Internet durchzusetzen. Im Dezember stieg die Zahl der Personen, die auf die Yahoo-Internet-Seiten klickten, auf 120 Millionen. Mehr als 9000 Händler bieten ihre Waren über die Yahoo-Seiten an.

siri

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