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Wirtschaft: Der Euro stürzt ab

BRÜSSEL/FRANKFURT (ina/HB/Tsp).Der Euro ist gestern an den internationalen Devisenmärkten auf ein neues Tief gefallen.

BRÜSSEL/FRANKFURT (ina/HB/Tsp).Der Euro ist gestern an den internationalen Devisenmärkten auf ein neues Tief gefallen.Die europäische Gemeinschaftswährung sackte in London erstmals unter die Schwelle von 1,10 Dollar.Damit verlor der Euro seit dem Start der Währung am 4.Januar mehr als acht Prozent an Wert.Analysten halten angesichts der Konjunkturschwäche in Euroland ein weiteres Nachgeben des Euro für wahrscheinlich.

Dem Dollar werden nach dem G-7-Treffen vom Wochenende von vielen Finanzmarktakteuren weiterhin starke Zeiten vorausgesagt.In den USA deute im Augenblick nichts auf eine Zinssenkung hin, im Gegenteil: Angesichts der starken Konjunktur erwarten viele Analysten eher eine leichte Zinserhöhung.Am heutigen Dienstagabend will sich US-Notenbankchef Alan Greenspan im US-Kongreß zur Konjunkturlage in Amerika äußern.Von dieser Rede erwarten die Händler Anhaltspunkte für die künftige Zinspolitik der Fed.

Zudem ist es ein offenes Geheimnis, daß die Finanzminister in Euroland keineswegs einig über den zukünftigen Weg des Euro sind.Während einige Euroland-Regierungen - Deutschland und Frankreich an der Spitze - im Augenblick überhaupt kein Interesse an einem starken Euro haben, votieren andere für eine strenge Geldpolitik.Die Rechnung der Konjunkturpolitiker: Je schwächer die Währung, desto besser die Exportaussichten in den Dollar-Raum, desto geringer der politische Druck für die Europäische Zentralbank, die Zinsen zu senken.Der Bundesverband Deutscher Banken sagte am Montag in Köln, daß sowohl der deutsche als auch der französische Finanzminister mit ihren Forderungen nach Zinssenkungen der aktuellen Schwäche des Euro Vorschub geleistet hätten.Die Uneinigkeit der Politiker leiste einem weiteren Nachgeben Vorschub, sagten Analysten in Frankfurt (Main).

Ähnlich interpretierten Marktteilnehmer die Ergebnisse des Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industriestaaten (G 7) am Wochenende.Die Teilnehmer hätten sich auch nicht zur aktuellen Yen-Schwäche geäußert und damit angedeutet, daß sie mit dem derzeitigen Niveau der Wechselkurse zufrieden seien.Nun versuchten die Händler herauszufinden, wie weit der Dollar steigen könne, hieß es aus Tokioter Marktkreisen.Der Bundesverband deutscher Banken sagte, die Schwäche des Euro sei vor allem die Stärke des Dollar.

Der Euro konnte sich nach seinem Rekordtief gegenüber dem Dollar im weiteren Verlauf wieder erholen und lag gegen Ende der europäischen Handelszeiten bei 1,1036 Dollar.Auch gegenüber der japanischen Währung konnte der Dollar seine Anfangsgewinne nicht ganz halten und wurde am späten europäischen Nachmittag mit 120,13/23 Yen gehandelt.

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