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Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt.

© Fabian Sommer/dpa

Neue Strategie: Deutsche Bank stutzt US-Geschäft - Gewinn bricht ein

Die Deutsche Bank schrumpft unter ihrem neuen Chef Christian Sewing das schwächelnde Investmentbanking. Der Gewinn fiel im ersten Quartal auf 120 Millionen Euro.

Der erst seit zweieinhalb Wochen amtierende Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing streicht das Investmentbanking zusammen. Im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft konzentriere sich die Deutsche Bank künftig vorrangig auf jene Bereiche, die einen Bezug zu ihren europäischen Kunden hätten, teilte die Deutsche Bank am Donnerstag in Frankfurt mit. In den USA und in Asien werde sie ihr Geschäft dort reduzieren, wo es kaum grenzüberschreitende Aktivitäten gibt. Auch das Zinsgeschäft in den USA wird deutlich verkleinert. Das weltweite Aktiengeschäft werde der Vorstand genau prüfen, hieß es. Auch hier dürfte das Geschäft in bestimmten Bereichen zurückgefahren werden.

Im ersten Quartal ging der Gewinn unter dem Strich deutlich zurück auf 120 Millionen Euro, die Erträge gaben um fünf Prozent auf sieben Milliarden Euro nach. Im ersten Quartal 2017 hatte das Institut noch einen Nettogewinn von 575 Millionen Euro eingefahren. Vor allem die Investmentbank musste kräftig Federn lassen - die Erträge der Sparte sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro.

Stärker auf Europa konzentrieren

„Unsere Wurzeln liegen in Europa - hier wollen wir Unternehmen und institutionellen Kunden weltweite Finanzierungslösungen anbieten“, erklärte Sewing. „Darauf werden wir uns künftig noch viel stärker konzentrieren.“ Der Umbau der Unternehmens- und Investmentbank wird den Angaben zufolge in den betroffenen Regionen und Geschäftsfeldern auch mit einem Stellenabbau verbunden sein. Zahlen nannte die Bank nicht. „Diese Einschnitte sind schmerzlich, aber leider unvermeidlich, wenn unsere Bank dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben soll.“

Sewing, der fast sein ganzes Berufsleben in der Deutschen Bank verbracht hat, hatte Anfang April das Ruder von John Cryan übernommen. Der Brite hatte viele Altlasten abgearbeitet und den Umbau des Geldhauses forciert, war nach Meinung von Kritikern zuletzt aber zu zögerlich vorgegangen. Sewing setzt nun mit der Reduzierung des problematischen US-Geschäfts eine Forderung namhafter Analysten um. In der Region muss sich die Deutsche Bank mit großen heimischen Spielern wie JPMorgan Chase oder Goldman Sachs messen. (dpa/Reuters)

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