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Wirtschaft: Deutsche Telekom verliert offenbar bald Ortsgespräch-Monopol

HAMBURG/BONN (AP/sm/HB).Voraussichtlich noch in diesem Jahr können die ersten Telefonkunden an ein drahtloses Ortsnetz angeschlossen werden.

HAMBURG/BONN (AP/sm/HB).Voraussichtlich noch in diesem Jahr können die ersten Telefonkunden an ein drahtloses Ortsnetz angeschlossen werden.Bis zum 4.September könnten Unternehmen den Antrag auf eine regionale Frequenz für solche Verbindungen stellen, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle, am Dienstag in Bonn.Die Behörde rechne mit einem starken Andrang auf diese Möglichkeit, das bisherige Monopol der Deutschen Telekom im Ortsnetz zu umgehen.

Bislang hat die Telekom in fast allen deutschen Städten allein ein Ortsnetz mit der Verkabelung bis ins Haus des Telefonkunden.Lediglich in einigen Orten wie Köln gibt es bereits Konkurrenten.Da die Verkabelung bis zur Telefondose in der Wohnung teuer ist, wollen Konkurrenten auf das drahtlose Ortsnetz (Wireless Local Loop) als Alternative setzen.Statt einen Telekom-Draht zum Preis von derzeit 20,65 DM monatlich zu mieten, können die Betreiber mit der neuen Technik ihre Kunden per Richtfunk von einem Sendemast im Umkreis von je nach Frequenz drei bis 15 Kilometern erreichen.Nötig sind dafür Richtfunk-Sender, die mit einer Empfangsanlage auf dem Hausdach Verbindung aufnehmen.Die Technik wird unter anderem von der Berliner Krone AG entwickelt und vertrieben.

Ob diese Technik sich durchsetzt, hängt allerdings von den Kosten ab: Bislang müssen die neuen Telefongesellschaften der Telekom monatlich 20,50 DM für den Zugang zum Anschluß des Teilnehmers zahlen.Erweist sich die drahtlose Technik als günstiger, ist mit einem Ansturm der Unternehmen auf das drahtlose Ortsnetz zu rechnen.Die Frequenvergabe könne im Oktober abgeschlossen werden, sagte Scheurle.Bislang haben sich 20 Unternehmen um eine Frequenz für ein drahtloses Ortsnetz beworben.Allerdings hätten große Telekom-Konkurrenten wie Viag Interkom oder Otelo angekündigt, Anträge für bis zu 150 solcher regionalen Netze zu stellen: Ein Drittel der deutschen Ortsnetze könnte so drahtlos bedient werden.

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