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Deutsche Winzer suchen neue Märkte: Weinbauverband warnt vor dauerhaften Folgen der US-Zollpolitik
Seit August erhebt die Trump-Regierung 15 Prozent Zoll auf EU-Wein. Deutsche Winzer sehen irreparable Schäden. Nun suchen sie nach Alternativen.
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Die deutschen Winzer sehen irreparable Schäden durch die Zoll-Politik der Regierung von US-Präsident Donald Trump. Der Export in die USA habe „enorm gelitten“, sagte Christian Schwörer, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbands, der „Welt am Sonntag“. Der Markt werde sich davon nicht vollständig erholen.
Nach Angaben Schwörers kommen zu dem von der US-Regierung verhängten Zoll von 15 Prozent noch höhere Produktionskosten sowie gestiegene Lagerkosten in den USA hinzu. Dies könnten die Hersteller nicht auf den Preis aufschlagen. Viele Winzer suchten demnach nach alternativen Exportmärkten, etwa in China. Die Exporte aus Deutschland in das Land seien im Vorjahresvergleich um acht Prozent gestiegen, sagte Schwörer.
Nach Angaben des Verbands der deutschen Weinexporteure (VDW) erheben die USA seit dem 7. August Strafzölle von 15 Prozent auf importieren Wein aus der EU. Laut VDW sind die USA der wichtigste Exportmarkt für EU-Wein, der wertmäßige Anteil der Ausfuhren liegt bei 27 Prozent.
Laut Statistik des Deutschen Weininstituts (DWI) exportierten deutsche Winzer im vergangenen Jahr Weine im Wert von 63 Millionen Euro in die USA, was einem Sechstel des Exporterlöses der Branche entsprach. Ein leichter Rückgang der Menge im Vorjahresvergleich wurde dabei durch höhere Preis kompensiert. Die zwei wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Weine nach den USA waren demnach die Niederlande und Norwegen.
Insgesamt importierten die EU-Winzer 2024 nach Angaben des VDW Weine im Wert von fast 4,9 Milliarden Euro in die USA. Sie generierten auf Handels- und Gastronomieebene damit am Ende einen Umsatz von rund 22 Milliarden US-Dollar (18,9 Milliarden Euro). Der Verband warnt schon seit längerem vor den wirtschaftlichen Folgen durch die US-Strafzölle. (AFP)
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