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Container am Hamburger Hafen.

© Angelika Warmuth/dpa

Trotz internationaler Turbulenzen: Deutsche Wirtschaft beschleunigt weiter

Die Konsumlust der Verbraucher und Investitionen der Unternehmen halten die deutsche Wirtschaft am Laufen. Das Wachstum im Frühjahr fällt überraschend stark aus.

Die deutsche Wirtschaft hat ihr Wachstum im zweiten Quartal trotz des Handelsstreits mit den USA und weiterer internationaler Turbulenzen gesteigert. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von April bis Juni dank der guten Binnenkonjunktur um 0,5 Prozent, nachdem es zu Jahresbeginn nur zu revidiert 0,4 (bisher: 0,3) Prozent gereicht hatte. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet

"Die deutsche Wirtschaft hat den Vorwärtsgang eingelegt und im Frühjahr ganz ordentlich beschleunigt", sagte der Deutschland-Chefvolkswirt der Großbank UniCredit, Andreas Rees. "Dafür gibt es fundamentale Gründe, darunter die starke Binnenwirtschaft mit einem starken Konsum." Dieser profitiert von einem guten Arbeitsmarkt. "Gerade in unruhigen Zeiten wie diesen, in denen Handelskonflikte, Sanktionen und Populisten eine Gefahr für die außenwirtschaftliche Entwicklung darstellen, ist dies beruhigend", ergänzte der Konjunkturexperte der DekaBank, Andreas Scheuerle.

"Positive Impulse kamen aus dem Inland", bestätigten die Statistiker. "Sowohl die privaten Haushalte als auch der Staat erhöhten ihre Konsumausgaben." Auch die Investitionen legten zu. Die Exporte wuchsen ebenfalls, die Importe allerdings stärker. "Auch wenn die Auswirkungen der Handelskonflikte und die Sanktionen in den deutschen Exportzahlen noch nicht zu spüren sind, belasten diese schon jetzt die Konjunktur", so Scheuerle. Denn Unternehmen zögerten trotz der hohen Kapazitätsauslastung mit Investitionsentscheidungen. "Auf lange Sicht kann sich das rächen."

Dennoch halten Experten in der zweiten Jahreshälfte ein robustes Wachstum für möglich. "Ein großes Risiko bleibt: US-Präsident Donald Trump", warnte UniCredit-Analyst Rees. "Hier könnte eine Eskalation im Handelskonflikt zwischen USA und China das Wachstum dämpfen. Die globalen Wertschöpfungsketten könnten unterbrochen werden." (Reuters, dpa)

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