Warnstreiks: DGB-Chef hält Lokführergewerkschaft für nicht solidarisch
Nach ersten Warnstreiks bekommt die GDL Kritik von DGB-Chef Sommer. Dieser fürchtet, dass die Lokführergewerkschaft auf Kosten anderer Arbeitnehmer kämpft.
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat sich kritisch zu den Warnstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geäußert. Was die Lokführer in dem Tarifkonflikt „im Vergleich zu den anderen Gruppen zusätzlich herausholen, ist für den Rest der Bahn-Beschäftigten verloren“, sagte Sommer der „Bild“-Zeitung. „Ich halte mehr von Solidarität, von Zusammenarbeit der Gewerkschaften, und dem hat sich die GDL bis heute komplett entzogen.“
Die GDL ist nicht Mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes, sondern gehört dem Beamtenbund an. Mit zwei Warnstreiks am vergangenen Freitag und Dienstag legte sie große Teile des bundesweiten Bahnverkehrs stundenlang lahm. Weitere Warnstreiks in der kommenden Woche schloss die Gewerkschaft nicht aus.
Die GDL will mit dem Arbeitskampf für die rund 26.000 Lokführer flächendeckende Tarifstandards auf dem Niveau der Deutschen Bahn durchsetzen. Davon würden vor allem Lokführer bei Bahn-Konkurrenten profitieren, die teils deutlich weniger verdienen.
Sommer wies darauf hin, dass die Lokführer völlig legal streikten, weil die GDL „für diesen Organisationsbereich zuständig“ sei. „Und dass sie ordentliche Bezahlung fordern, kann ich verstehen, und trotzdem bezweifle ich, dass die GDL richtig liegt“, fügte der DGB-Chef hinzu. (dpa)