Wirtschaft: Die Berliner Softwareschmiede PSI verhandelt in den USA über eine Akquisition
BERLIN .Der Blick auf den Kursverlauf der Aktie kann Dietrich Jaeschke (60), Firmengründer und geschäftsführender Gesellschafter der PSI AG in Berlin, derzeit nicht zufriedenstellen.
BERLIN .Der Blick auf den Kursverlauf der Aktie kann Dietrich Jaeschke (60), Firmengründer und geschäftsführender Gesellschafter der PSI AG in Berlin, derzeit nicht zufriedenstellen."Wir sind in den Strudel der Softwarebranche, der vor allem durch den Kurseinbruch beim Konkurrenten Baan ausgelöst wurde, geraten", sucht Jaeschke Gründe in erster Linie außerhalb des Unternehmens.PSI habe dagegen seine zum Börsengang im vergangenen Jahr vorgestellten Unternehmensplanungen übertroffen.
Das Systemgeschäft, bei dem PSI maßgeschneiderte Speziallösungen für Kunden vor allem aus der Energieversorgung, Prozeßindustrie und den neu entstehenden Dienstleistern anbietet, verdoppelte den operativen Gewinn.Dieser Bereich werde sich durch die Liberalisierung des Strommarktes auch weiter gut entwickeln.Mit der Übernahme der Wiener IRM und der Ubis GmbH habe PSI die Lücke im E-Commerce geschlossen und könne als Komplettanbieter auftreten.Dagegen muß PSI beim Produktgeschäft noch kräftig drauflegen.Zwar verdoppelte sich der Umsatz mit Standardsoftware, doch der operative Verlust blieb auf dem Vorjahresniveau.
In Europa sieht sich Jaeschke gut positioniert, vor allem in Deutschland, das 50 Prozent des Marktes ausmacht.Großer Handlungsbedarf besteht hingegen auf dem US-Markt.Hier hat PSI seit Jahresbeginn die Strategie völlig umgestellt.Der erst im März 1998 zur Tochter Psipenta Software Systems GmbH gekommene Ex-Baan-Manager Richard Cook mußte das Unternehmen verlassen.Er hatte noch im November erklärt, das US-Geschäft im Schneeballsystem entwickeln zu wollen."Das war uns zu langsam", sagt Jaeschke.Man favorisiere eine Akquisition auf dem US-Markt, um den Vertrieb zu forcieren.Mit welchem Unternehmen derzeit verhandelt werde, wollte Jaeschke nicht sagen.Es gebe viele Firmen mit veralteter Software aber guten Kundenkontakten.Allerdings seien die Kaufpreise überteuert."Wir müssen noch dieses Jahr zum Abschluß kommen", sagte Jaeschke.Entsprechende Kapitalmaßnahmen will er von der Hauptversammlung am 28.Mai genehmigen lassen.
MARTIN-W.BUCHENAU ( HB)