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Wirtschaft: Die Edeka-Gruppe baut kräftig um

HAMBURG (lip/HB).Die Edeka Zentrale AG, Hamburg, will den Einzelhandelsumsatz trotz des schrumpfenden deutschen Lebensmittelmarktes 1998 auf mehr als 60 (58) Mrd.

HAMBURG (lip/HB).Die Edeka Zentrale AG, Hamburg, will den Einzelhandelsumsatz trotz des schrumpfenden deutschen Lebensmittelmarktes 1998 auf mehr als 60 (58) Mrd.DM steigern.Edeka-Vorstandsvorsitzender Bartholomäus Werberger sagte am Mittwoch in Hamburg, "durch eine Gruppenreform, Straffungen im Warenbereich und in den Organisationsstrukturen soll die Gruppe im laufenden Jahr den Ertrag weiter verbessern." Daß Edeka den Einzelhandelsumsatz 1998 gegen den Branchentrend steigern dürfte, liegt teilweise an Umschichtungen innerhalb des Konzerns.So wechseln zum 1.Juli drei von fünf Supermarktgesellschaften der Bielefelder AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG, an der die Edeka Zentrale AG auch künftig mit 50 Prozent minus einer Aktie beteiligt bleiben will, zur Edeka-Gruppe.Die drei AVA-Supermarktgesellschaften repräsentieren einen Umsatz von 1,96 Mrd.DM.Dazu gehören die allfrisch Warenhandelsgesellschaft mbH, Bielefeld, die BVA Bayerische Warenhandelsgesellschaft der Verbraucher AG, Nürnberg, sowie die "Preisfux" Lebensmittel Discount & Co.KG, Stuttgart.

Im Edeka-Einzelhandel und im Großhandelsbereich stagnierte der Ertrag 1997.Bei den 6200 Einzelhändlern, die im vergangenen Jahr 35 (33,7) Mrd.DM umsetzten, lag das Geschäftsergebnis unverändert bei 0,8 Mrd.DM.Beim Edeka-Großhandel, der im vergangenen Jahr zum Gruppenumsatz 28,9 (27,9) Mrd.DM beisteuerte, wurde ein Vorsteuerergebnis von unverändert 400 Mill.DM erzielt.

Die Edeka-Zentrale AG, die im Konzernabschluß den Bruttoumsatz auf 18,45 (17,29) Mrd.DM steigerte, konnte im Vorjahr ihr Vorsteuerergebnis auf 133,51 (105,9) Mill.DM verbessern.Der Jahresüberschuß bewegte sich bei 89,15 (69) Mill.DM.Belastet wurde das Ergebnis laut Werberger allerdings mit 33 Mill.DM aus der 25prozentigen Beteiligung an diversen Gesellschaften der verlustschreibenden Stuttgarter Nanz-Gruppe."Wir hoffen, daß wir 1998 unseren Verlust aus dem Nanz-Engagement halbieren werden", meinte Werberger.Geplant seien verschiedene Umschichtungen im Anteilsbesitz.So hält AVA derzeit an diversen Nanz-Gesellschaften 59,5 Prozent, die Edeka-Zentrale rund 25 Prozent und die Familie Nanz rund 15 Prozent.AVA werde möglicherweise noch 1998 die 15prozentige Beteiligung der Nanz-Familie übernehmen.Dem Vernehmen nach sollte dieser Schritt zum 1.Juli 1998 erfolgen.

In einem zweiten Schritt soll die AVA AG ihre dann auf 75 Prozent aufgestockte Nanz-Beteiligung an die Edeka Baden-Württemberg abgeben.Die Edeka Zentrale AG werde ihren 25prozentigen Anteil an den Nanz-Gesellschaften - voraussichtlich im nächsten Jahr - ebenfalls an Edeka Baden-Württemberg abgeben, die dann über alle Nanz- Anteile verfügt.Mit diesen Verschiebungen sollen notwendige Umstrukturierungsentscheidungen bei den Nanz-Gesellschaften schneller umgesetzt werden."Die Nanz-Gruppe soll 1999 schwarze Zahlen schreiben", erwartet Finanzvorstand Erhard Jäntsch.Dem Vernehmen nach gibt es bislang zu viele Abstimmungsschwierigkeiten unter den einzelnen Gesellschaftern der Nanz-Gruppe, um notwendige Strukturveränderungen herbeizuführen.Die 50prozentige Beteiligung an der österreichischen Adeg-Gruppe (Umsatz: 1,4 Mrd.DM) sei kein Signal für eine stärkere Expansion im Ausland, betonte Werberger.Dem Vernehmen nach ist die Edeka-Organisation ohnehin zu schwerfällig, um eine schnelle Auslandsexpansion vorzunehmen.

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