Wirtschaft: Die Reichen werden immer reicher
DIW: Topverdiener verdoppelten Einkommen
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Berlin - Wer Anfang der 90er Jahre reich war, ist heute noch sehr viel reicher. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Demnach ist das Einkommen der reichsten Deutschen in den 90er Jahren um mehr als die Hälfte gestiegen. Die Durchschnittsverdienste hingegen blieben dem DIW zufolge unverändert. „Nennenswerte Einkommenszuwächse gab es in Deutschland während der 90er Jahre nur für die Reichen“, hieß es im jüngsten Wochenbericht des Berliner Instituts. Außerdem: Die ungleiche Verteilung habe sich seit 2001 wahrscheinlich noch verstärkt, vermutet das Wirtschaftsinstitut.
Die Forscher werteten Löhne, Gehälter, Unternehmer- und Vermögenseinkünfte von 1992 bis 2001 aus und erfassten erstmals auch sehr hohe Einkommen. So erhöhten die zehn Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkünften ihren Anteil am Gesamteinkommen relativ moderat um gut sieben Prozent. Die Gruppe der oberen 650 erzielten einen deutlichen Zuwachs von gut 35 Prozent. Im Jahr 2001 habe ihr Durchschnittseinkommen etwa 15 Millionen Euro betragen. „Die kleine Gruppe der 65 Superreichen konnte ihr Einkommen sogar um mehr als 50 Prozent steigern“, schreibt das DIW. Sie verdienten 2001 pro Kopf durchschnittlich 50 Millionen Euro.
Das DIW geht davon aus, dass sich die Ungleichheit der Einkommen seit 2001 weiter erhöht hat. Gründe dafür seien die in den vergangenen Jahren gestiegene Arbeitslosigkeit und eine sinkende Lohnquote. Gleichzeitig sei der Anteil der Einkommen aus unternehmerischer Tätigkeit und Vermögen am gesamten Volkseinkommen gestiegen. Besonders Bezieher sehr hoher Einkommen sind meistens Unternehmer. Allerdings hat auch der Anteil der Manager an den Beziehern von Topeinkommen von 1992 bis 2001 zugenommen.
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