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Wirtschaft: Die Stimmung steigt und steigt Geschäftsklimaindex auf neuem Rekordhoch

Berlin - Die deutschen Unternehmen rechnen fest mit einem weiteren Boomjahr: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar um 0,5 auf 110,3 Punkte. Die Stimmung in den Chefetagen ist damit so gut wie noch nie seit der Wiedervereinigung.

Berlin - Die deutschen Unternehmen rechnen fest mit einem weiteren Boomjahr: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar um 0,5 auf 110,3 Punkte. Die Stimmung in den Chefetagen ist damit so gut wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Viele Experten hatten damit gerechnet, dass sich die wirtschaftliche Erholung zum Jahreswechsel wieder etwas normalisieren würde – stattdessen aber sprang der Index zum dritten Mal in Folge auf ein neues Rekordhoch.

„Die deutsche Wirtschaft startet schwungvoll in das neue Jahr“, sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn am Freitag zu der Umfrage seines Instituts unter 7000 Managern. Andere Experten hingegen sehen das Ergebnis kritisch: „Wer jetzt von Boom redet, verkennt die Situation“, sagte Stefan Kooths vom Kieler IfW-Institut. Für Udo Ludwig vom IHW in Halle ist derzeit viel Psychologie im Spiel: „Unternehmen überschießen immer in ihren Urteilen, bei Tiefpunkten wie bei Höhepunkten.“ Momentan steckten sich die Firmen gegenseitig an mit guter Stimmung. „Das führt zu diesen Übertreibungen.“

Nach der Ansicht der Ifo-Experten ist der Garant des Aufschwungs weiterhin die Industrie, die ungeachtet der Schuldenkrise in vielen europäischen Nachbarländern boomt. Sie macht vor allem in aufstrebenden Schwellenländern wie China glänzende Geschäfte. Gefahr droht der deutschen Wirtschaft nach Einschätzung des Ifo-Instituts durch hohe Ölpreise. Von einer breiten Inflation könne aber keine Rede sein.

Für eine Fortsetzung des Aufschwungs spricht, dass es auch in Frankreich bergauf geht. Hier stieg der Geschäftsklimaindex unerwartet stark um sechs auf 108 Punkte und übertraf damit alle Erwartungen. Das Nachbarland ist der mit Abstand größte Kunde der deutschen Exporteure. „Wir haben innerhalb Europas nun nicht mehr allein die deutsche Wachstumslokomotive“, sagte Andreas Rees, Experte bei Unicredit. „Das sind sehr gute Nachrichten für die deutsche Wirtschaft.“ rtr

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