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Die Berliner Sparkasse schließt aus Kostengründen zehn Filialen.

© Kai-Uwe Heinrich tsp

Berliner Sparkasse: Diese zehn Filialen schließen im Juni

Die Berliner Sparkasse macht im Juni wie angekündigt zehn Filialen dicht. Kunden in ganz Berlin sind von der Sparmaßnahme betroffen.

Ein paar Selbstbedienungs-Terminals für Kontoauszüge und Überweisungen sowie Geldautomaten, aber keine Bankberater mehr: Kunden der Berliner Sparkasse müssen an zehn Standorten in der Stadt ab Juni bei Geldgeschäften mit Maschinen vorlieb nehmen. Die Bank muss sparen und hatte aus diesem Grund im März angekündigt, unrentable Zweigstellen zu schließen.

Betroffen sind davon einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ zufolge die Filiale am Südwestko 38 (Wilmersdorf), am Steglitzer Damm 33 (Steglitz), an der Hildburghauser Straße 29 (Marienfelde), am Mehringdamm 124/126 (Kreuzberg), am Britzer Damm 100 (Neukölln) sowie die Zweigstelle an der Heinrich-Heine-Straße 15 (Mitte). Im Osten der Stadt müssen Kunden künftig an den Standorten Paul-Zobel-Straße 8d (Lichtenberg), Petersburger Straße 76a (Friedrichshain), Landsberger Allee 62b (Prenzlauer Berg) und Köpenicker Straße 19-20 (Altglienicke) in Zukunft mit einem rudimentären Service rechnen.

Mitarbeiter sollen an benachbarte Standorte wechseln

Das Personal, das derzeit noch in den genannten Zweigstellen beschäftigt wird, soll allerdings offenbar nicht entlassen, sondern Standorten in der Nähe zugeschlagen werden, wo sie auch für Kunden der geschlossenen Filialen zu erreichen sein sollen. „Es ist eher positiv zu bewerten, dass das Personal in andere Filialen versetzt wird“, sagte Frank Wolf, Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen Berlin-Brandenburg bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, dem Tagesspiegel. Durch den Schritt verteile sich der Leistungsdruck künftig auf mehrere Schultern und entlaste die Beschäftigten, sagte Wolf. Für die Kunden bedeute die Schließung und Zusammenlegung von Filialen in dem einen oder anderen Fall aber vermutlich längere Wege.

Auch die Berliner Bank wird umstrukturiert

Was für die Kundschaft der Berliner Sparkasse schon jetzt Wirklichkeit wird, könnte bald auch die Klientel der Berliner Bank betreffen. Die hundertprozentige Tochter und Zweitmarke der Deutschen Bank soll bis Ende nächsten Jahres vom Markt verschwinden. In ganz Deutschland stehen wegen Sparmaßnahmen 200 Filialen und die Jobs von 4000 Mitarbeitern der Deutschen Bank zur Disposition. Seit Dezember laufen die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und dem Gesamtbetriebsrat der Deutschen Bank, wie die geplante Umstrukturierung vonstatten gehen soll. Dem Vernehmen nach werden die Gespräche auch noch eine ganze Weile dauern; der Filialbetrieb ist nur einer von sieben Teilbereichen, die von tiefgreifenden Veränderungen wie Stellenabbau betroffen sein könnten. „Bei solchen Umwälzungen muss man sorgfältig und verantwortungsvoll umgehen“, rechtfertigt Verdi-Mann Wolf die zähen Gespräche.

Deutsche und Berliner Bank teils mit je einer Filiale in derselben Straße

Derzeit gibt es in der Hauptstadt 38 Berliner-Bank-Filialen, die Deutsche Bank ist an 42 Standorten vertreten. An mehreren Stellen in der Stadt liegen zwischen den Geldhäusern der einen und der anderen Marke nur wenige Meter. Diese „Tandem“-Struktur und die große Zahl der assoziierten Filialen insgesamt könnten laut Frank Wolf dazu führen, dass in Berlin überproportional viele Zweigstellen geschlossen werden. „Für diese Einschätzung muss man kein großer Prophet sein“, sagt Wolf.

Weitere Wege auch für die Kunden der Deutschen Bank

Neben der Zahl der Filialen und Mitarbeiter wird sich durch die neuen Strukturen bei der Deutschen Bank aber wohl auch das Beratungsangebot einzelner Standorte verändern – es dürfte künftig ein weitaus breiteres Spektrum umfassen, als dies bislang in einzelnen Zweigstellen der Fall ist, meint Wolf. Womöglich müsse sich auch die Klientel dieses Geldinstitutes bald an mancher Stelle auf menschlichen Service verzichten – oder weitere Wege auf sich nehmen.

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