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Übernahme: Disney kauft Pinguin-Portal für 350 Millionen

Der US-Gigant Walt Disney hat eine Kinder-Website für 350 Millionen Dollar gekauft und will die gleiche Summe nochmal drauflegen, wenn die Betreiber bis 2009 die Leistungsvorgaben erreichen. Bei der Vorlage der Quartalszahlen stehen die Fernsehaktivitäten des Konzernes besser da, als das Filmgeschäft.

Der US-Medien- und Unterhaltungsriese Walt Disney intensiviert seine Online-Anstrengungen mit dem Kauf der rasant wachsenden und populären Kinder-Website "Club Penguin". Der Kaufpreis beträgt 350 Millionen Dollar (257 Mio Euro), wie Disney nach Börsenschluss in Burbank (Kalifornien) mitteilte. Der Konzern wird laut US-Medienberichten den drei Gründern, der in der kanadischen Stadt Kelowna (Provinz British Columbia) produzierten Website, weitere 350 Millionen Dollar hinblättern, falls bis 2009 bestimmte Leistungsziele erreicht werden.

Club Penguin ist eine Online-Community mit derzeit mehr als 700.000 Mitgliedern, die 5,95 Dollar im Monat zahlen. Es ist eine von Pinguinen bevölkerte schneebedeckte virtuelle Welt. Die Mitspieler können ihre Pinguine selbst nach ihrem Geschmack verändern und dann mit anderen Pinguinen in Chat-Räumen reden oder Spiele spielen. Die erst gegen Ende 2005 entstandene Website ist bisher vor allem in Kanada, den USA und Großbritannien populär, doch will Disney damit auch in andere Länder vorstoßen.

Fernsehen läuft besser als Filme

Disney gab parallel dazu auch solide Umsätze und Gewinne für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 bekannt. Die Bereiche TV und Kabelfernsehen, Freizeitparks und Verbraucherprodukte warfen höhere operative Gewinne ab, während es im Filmgeschäft einen leichten Gewinnrückgang gab.

Disney verdiente in dem am 30. Juni beendeten Dreimonatsabschnitt 1,2 Milliarden Dollar (863 Mio Euro) gegenüber 1,1 Milliarden Dollar in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich auf 57 (Vorjahr: 53) Cent. Der Quartalsumsatz legte um sieben Prozent auf 9,0 Milliarden Dollar zu.

Das Disney-Mediengeschäft erhöhte den operativen Gewinn dank der erfolgreichen Fernsehsender ABC und des Kabel-TV-Sportkanals ESPN sowie der anderen Disney-Kabelfernsehaktivitäten beeindruckend um 23 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der Freizeitparks stieg dank höherer Besucherzahlen und Ausgaben der Gäste um 13 Prozent auf 621 Millionen Dollar.

Gewinnrückgang zum Vorjahr

Die Disney-Filmstudios verdienten mit 192 Millionen Dollar 20 Prozent weniger als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Dies wurde auf rückläufige DVD-Verkäufe zurückgeführt. Der Erfolg des jüngsten Piraten-Films "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" wurde durch höhere Vertriebskosten für den gegen Ende des laufenden Quartals in die Kinos gekommenen Pixar-Animationsfilm "Ratatouille" mehr als aufgewogen. Bei Verbraucherprodukten legte Disney um zwölf Prozent auf 118 Millionen Dollar zu.

Der Neunmonatsumsatz erhöhte sich um sechs Prozent auf 26,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte in dem Neunmonatsabschnitt auf 3,8 (2,6) Milliarden Dollar oder 1,81 (1,28) Dollar je Aktie zu. Sondergewinne schlugen dabei mit 30 (vier) Cent je Aktie zu Buche. (mit dpa)

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