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Wirtschaft: DSF macht erstmals Gewinn

Der Sportsender verdient Geld mit Werbung – und will künftig auch Sportwetten einführen

München - Zum ersten Mal seit seiner Gründung vor zwölf Jahren hat das Deutsche Sportfernsehen (DSF) im abgelaufenen Geschäftsjahr Gewinn gemacht. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen in Höhe von 8,1 Millionen Euro übertreffe die Planung um das Achtfache, sagte DSF-Chef Rainer Hüther am Mittwoch in München. Die Umsatzerlöse schossen um mehr als 30 Prozent auf 107,4 Millionen Euro nach oben. Auch im laufenden Jahr will der Sender beim Umsatz zweistellig wachsen.

Hüther machte für den Erfolgskurs steigende Erlöse bei der klassischen Werbung und beim so genannten T-Commerce – dem Geschäft mit kostenpflichtigen Telefondiensten, Gewinnspielen und Tele-Shopping – verantwortlich. Trotz der Flaute im Werbemarkt konnte das DSF die Erlöse bei der klassischen Werbung im Vergleich zum Vorjahr um fast 27 Prozent auf 58,5 Millionen Euro steigern. Beim T-Commerce erhöhte der Sportsender die Erlöse sogar um 56,5 Prozent auf knapp 45 Millionen Euro.

Hüther kündigte an, das Geschäft mit klassischen Werbeerlösen und T-Commerce auszubauen. „Wir wollen unsere Zuschauer künftig noch viel stärker einbinden“, sagte Hüther. Dazu wolle das DSF Sportwetten ins Programm aufnehmen. Zudem soll noch im ersten Quartal ein DSF-Handy nach dem Vorbild des Tchibo-Handys auf den Markt kommen. Mit dem Gerät, das einen eigenen Tarif haben wird, könnten zum Beispiel Sportnachrichten abonniert werden.

DSF-Geschäftsführer Thomas Deissenberger kündigte an, der Sender werde sein Angebot an internationalen SportGroßereignissen deutlich vergrößern. So habe sich der Sender gerade beim Tennis die Übertragungsrechte für Wimbledon und den Davis-Cup gesichert. Zudem werde das DSF die Basketball-EM in den Jahren 2005 und 2007 sowie die Basketball-WM 2006 ausstrahlen. Mehr Platz will das DSF auch Sportarten wie Eishockey, Radfahren und Motorsport einräumen. Beim Fußball will das DSF, das die Rechte für die Sonntagsspiele der Bundesliga hält, stärker auf internationale Ereignisse setzen. „Wir haben großes Interesse am UEFA-Pokal und die finanziellen Mittel, um das zu schultern“, sagte Hüther dem Tagesspiegel.

Das DSF, früher Teil des Kirch-Imperiums, ist seit einer Woche vollständig im Besitz des Medienunternehmens EM.TV. Zuvor waren auch Karstadt-Quelle und der Schweizer Investor Hans-Dieter Cleven an dem Sender beteiligt.

Nicole Huss

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