zum Hauptinhalt

Wirtschaft: "Ein Streik ist nicht auszuschließen" - Interview mit dem Vorsitzenden der Eisenbahner-Gewerkschaft, Norbert Hansen

Norbert Hansen ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED). Mit ihm sprach Margarita Chiari.

Norbert Hansen ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED). Mit ihm sprach Margarita Chiari.

Herr Hansen, Bahnvorstand Mehdorn fordert einen sehr flexiblen Tarifvertrag für die Bahnbeschäftigten, sonst müssen 70 000 Stellen gestrichen werden. Ziehen Sie da mit?

So, wie Herr Mehdorn sich das vorstellt, sicher nicht. Nullrunden und Lohnkürzungen sind für die Eisenbahner nicht zumutbar. Sie zählen nicht zu den Großverdienern.

Einsparungen von 3,6 Milliarden Mark bei den Personalkosten sind mit Ihnen also nicht zu machen?

Um eines klarzustellen: Wir unterstützen das Ziel, das Unternehmen börsenfähig zu machen. Wir waren immer bereit, einen Weg mitzugehen, der auf ein höheres Verkehrsaufkommen und höhere Umsätze hinsteuert. Herr Mehdorn rückt davon ab. Die Rendite will er vor allem durch Einsparungen bei den Löhnen und bei den Sachkosten erreichen. Das werden wir nicht mittragen.

Was spricht gegen flexiblere Arbeitszeitmodelle?

Daran ist nichts neu. Das machen wir bereits. Aber damit lassen sich nicht 3,6 Milliarden Mark einsparen.

Was schlagen Sie vor?

Wir müssen die angepeilte Rendite durch mehr Aufträge erreichen. Wir brauchen eine offensivere Marktstrategie. Das muss auch von der Politik unterstützt werden, etwa durch die Anpassung der Wettbewerbsbedingungen. Hier hat die Bahn im Vergleich zu anderen noch Nachteile. Wenn Herr Mehdorn aber allein auf dem Rücken der Eisenbahner Milliardengewinne durchdrücken will, geht er mit uns auf Konfrontationskurs.

Drohen Sie mit Streik?

Das ist nicht auszuschließen.

Herr Hansen[Bahnvorstand Mehdorn fordert einen se]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false