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Mitarbeiter verlassen das Nutzfahrzeugwerk des deutschen Automobilherstellers Volkswagen 

© AFP/RONNY HARTMANN

Schmerzliche Einigung im Tarifstreit: Volkswagen will 35.000 Stellen abbauen, aber alle Werke beibehalten

Volkswagen und die IG Metall haben sich im Tarifkonflikt geeinigt. Werksschließungen sollen abgewendet werden. Allerdings will der Konzern bis 2030 mehr als 35.000 Stellen streichen.

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Nach einem beispiellosen Verhandlungsmarathon haben Europas größter Autobauer Volkswagen und die IG Metall ihren Tarifkonflikt beigelegt.

Beide Seiten einigen sich in mehr als 70-stündigen Verhandlungen bis Freitag auf den Erhalt sämtlicher VW-Werke. Die seit drei Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung wird wieder in Kraft gesetzt und gilt nun bis 2030.

Im Gegenzug verzichten die Mitarbeiter in den kommenden Jahren auf Lohnerhöhungen, Boni werden gekürzt. IG-Metall-Chefunterhändler Thorsten Gröger sagte, es sei ein Paket geschnürt worden, „das schmerzliche Beiträge der Beschäftigten beinhaltet, aber im gleichen Atemzug Perspektiven für die Belegschaften schafft.“

35.000 Stellen sollen gestrichen werden

Volkswagen will bis 2030 mehr als 35.000 Stellen streichen. Der Abbau solle sozialverträglich erfolgen, teilte der Konzern in Berlin mit. Diese Entscheidung ist Teil einer Einigung, auf die sich der Autobauer und die IG Metall bei ihren Tarifverhandlungen verständigt haben.

VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo sagte, unter schwierigsten konjunkturellen Bedingungen sei eine grundsolide Lösung erkämpft worden. „Zwar gibt es tarifliche Zugeständnisse jenseits der monatlichen Einkommen – dem gegenüber stehen aber der solidarisch erwirkte Erhalt aller Standorte samt Zukunftsperspektiven, eine neue Beschäftigungssicherung bis Ende 2030 und nicht zuletzt die Gewissheit für den Vorstand, dass bei Volkswagen Veränderungen gegen den Willen der Belegschaft zum Scheitern verurteilt sind.“

Beide Seiten hatten die fünfte Verhandlungsrunde immer wieder verlängert und mehrere Nächte um ein Ergebnis gerungen. Es war die bislang längste Verhandlungsrunde in der Geschichte des Autobauers. (dpa/Reuters)

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