
© IMAGO/Sven Simon
Mehrere Szenarien diskutiert: Energiekonzerne sollen an umstrittener Gasumlage mitgeschrieben haben
Bei der Gasumlage hätte es schnell gehen müssen, berichtet „Business Insider“. Dabei sei eine entscheidende Problematik „übersehen“ worden.
Stand:
Die umstrittene Gasumlage soll unter Mitarbeit zweier großer Energiekonzerne entstanden sein, berichtet das Nachrichtenportal „Business Insider“. Sie hätten neben Beamten aus dem Wirtschafts- und Finanzministerium sowie Vertretern des strauchelnden Gas-Konzerns Uniper im Juli an der Verordnung mitgewirkt, um sicherzustellen, dass alle Gaskunden gleichermaßen belastet würden.
Uniper hätte durch die drastisch steigenden Gaspreise minütlich einen Verlust von fast 50.000 Euro gemacht, heißt es in dem Bericht weiter. Ratingagenturen hätten damit gedroht, die Kreditwürdigkeit von Uniper herabzustufen. „Die Agenturen hatten damals gefordert, dass wir an die Eigentümerstruktur und an die Verbraucher ran gehen“, zitiert „BI“ einen anonymen Beteiligten. Die Politik war alarmiert.
Herausgekommen – nach 14 Tagen Arbeit – ist ein 15 Milliarden Euro teures Rettungspaket inklusive der nun umstrittenen Gasumlage, die auch Krisengewinnern ab Oktober Mehreinnahmen von etwa 2,4 Cent je Kilowattstunde bringt. „Das wurde übersehen“, räumen Beteiligte gegenüber dem Nachrichtenportal ein.
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Dabei sei die Gasumlage längst nicht die einzige Möglichkeit gewesen, die in den Julitagen diskutiert wurde. Doch sie alle seien verworfen worden: Eine vollständige Übernahme von Uniper sei für die Bundesregierung nicht infrage gekommen, heißt es in dem Bericht.
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Die Kosten hätten die des Rettungspaketes bei Weitem überstiegen. Zudem habe man im Kabinett mit dem Geschäft der klimafeindlichen Kohlekraftwerke gehadert.
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Auch die finnische Regierung und der finnische Mehrheitseigentümer hätten einen Einstieg der Bundesrepublik kritisch gesehen. Sie seien besorgt gewesen, da beide bereits Milliarden in den Gas-Konzern Uniper investiert hätten.
Das Szenario einer sogenannten Bad Bank für die verlustreichen Unternehmensanteile Unipers hätten dagegen Wirtschafts- und Finanzministerium abgelehnt. (Tsp)
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