Wirtschaft: Ericsson rutscht im Handy-Geschäft tief in die Verlustzone
Der schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson fährt mit dem Handy-Verkauf weiter hohe Verluste ein und prophezeit der Branche weltweit einen Schrumpfungsprozess. Wie der Mobiltelefonhersteller am Freitag in Stockholm mitteilte, brachte das dritte Quartal einen Verlust von 5,8 Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Mark).
Der schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson fährt mit dem Handy-Verkauf weiter hohe Verluste ein und prophezeit der Branche weltweit einen Schrumpfungsprozess. Wie der Mobiltelefonhersteller am Freitag in Stockholm mitteilte, brachte das dritte Quartal einen Verlust von 5,8 Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Mark). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Ericsson 4,1 Milliarden Kronen Gewinn erzielt. Seit Beginn dieses Jahres betragen die Verluste 16 Milliarden Kronen. Obwohl das Minus im Handy-Geschäft höher ausfiel als erwartet, zog die Ericsson-Aktie leicht an. Als wichtigsten Grund nannten Beobachter den positiven Geschäftsverlauf bei Mobilsystemen und die optimistischen Prognosen für diesen Geschäftsbereich, bei dem die Schweden Branchenerster sind. Vom vierten Quartal an vermindern sich auch die Handy-Verluste für Ericsson wegen der zum 1. Oktober verwirklichten Mobiltelefon-Allianz mit Sony im Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson. Das schwedische Unternehmen hatte bereits im vergangenen Jahr die gesamte Fertigung von Mobiltelefonen an den US-Konzern Flextronics ausgelagert.
Für das kommende Jahr erwartet Ericsson ein Schrumpfen des Telekommunikationsmarktes um weltweit zehn Prozent. Ericssons Vorstandschef Kurt Hellström erklärte, sein Unternehmen benötige trotz dieser Perspektive und der hohen Verluste kein zusätzliches Kapital. Er verwies auf "unerwartet schnelle" Effekte eines seit anderthalb Jahren betriebenen Sparprogramms, mit dem unter anderem die Beschäftigtenzahl um etwa zehn Prozent auf 90 000 Mitarbeiter gesenkt wurde. "Ich sehe die Lage jetzt etwas positiver", meinte Hellström.