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Wirtschaft: Ermittlungen gegen den Präsidenten der Schutzvereinigung

Gegen den Präsidenten der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Roland Oetker, wird wegen des Verdachts auf Insiderhandel ermittelt. Er könnte nach Erkenntnissen der Ermittler sein frühzeitiges Wissen über zwei bevorstehende Fusionen ausgenutzt und dadurch Geld mit Aktienkäufen verdient haben.

Gegen den Präsidenten der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Roland Oetker, wird wegen des Verdachts auf Insiderhandel ermittelt. Er könnte nach Erkenntnissen der Ermittler sein frühzeitiges Wissen über zwei bevorstehende Fusionen ausgenutzt und dadurch Geld mit Aktienkäufen verdient haben. Oberstaatsanwalt Johannes Mocken von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft bestätigte am Sonnabend entsprechende Medienberichte. "Ob aus dem Anfangsverdacht, der zweifellos auf Grund einer Reihe von Indizien feststeht, ein hinreichender Tatverdacht wird, steht noch nicht fest", sagte Mocken. Die zu untersuchenden Aktien-Transaktionen bewegten sich insgesamt "im Millionenbereich". Oetker weise die Vorwürfe zurück, schrieb die "Welt". Am Wochenende war Oetker für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

In einem der Fälle - der Übernahme des Anlagenbauers Gea AG durch die damalige Metallgesellschaft - werden auch weitere Personen verdächtigt. Die Gea-Übernahme war am 8. Februar 1999 bekanntgegeben worden. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft habe Oetker mit drei Kaufaufträgen zwischen dem 22. Januar und dem 3. Februar 1999 35 000 Aktien der Metallgesellschaft erworben, schrieb die "Welt". Für seinen Bruder Ernst-August Oetker habe er außerdem über dessen Depotkonto 10 000 MG-Aktien gekauft. Als Geschäftsführender Gesellschafter der ROI Verwaltungsgesellschaft habe Roland Oetker auch über deren Wertpapierkonto weitere 26 000 Aktien und 60 000 Kaufoptionen auf MG-Aktien erworben. Im zweiten Fall werde Oetker verdächtigt, von seinem Insiderwissen bei der Übernahme des Textilunternehmens Verseidag AG durch die Gamma Holding 1998 profitiert zu haben, schreibt der "Focus". Unter den Verdächtigten im Fall MG/Gea sei auch der PR-Berater des mg technologies-Chefs Kajo Neukirchen, Lutz Dreesbach. Laut "Welt" soll Dreesbach am 1. und 2. Februar insgesamt 3000 Aktien der MG erworben haben. Auch Dreesbach weist den Vorwurf zurück.

Beamte des Bundesaufsichtsamtes für den Wertpapierhandel und der Staatsanwaltschaft Düsseldorf hätten bereits am 21. März dieses Jahres die Büros der MG und der Gea durchsucht, um weitere Hinweise zu finden. Oetker wolle kooperativ mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten.

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