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United Nation's Secretary-General Antonio Guterres speaks during a press conference after the end of the 36th Ordinary Session of the Assembly of the African Union (AU) at the Africa Union headquarters in Addis Ababa on February 18, 2023. (Photo by Amanuel Sileshi / AFP)

© AFP/AMANUEL SILESHI

„Erpresserische“ Zinsen: Vereinte Nationen werfen Finanzmärkten Benachteiligung Afrikas vor

Die Finanzmärkte verweigerten Entwicklungsländern regelmäßig Schuldenerlasse und günstige Finanzierungen, und verlangten stattdessen Wucherzinsen, so der UN-Chef.

Die Vereinten Nationen werfen Finanzmärkten die Benachteiligung Afrikas vor. Afrikanischen Ländern würden „erpresserische“ Zinssätze in Rechnung gestellt, sagte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Samstag auf dem jährlichen Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Er forderte Reformen im internationalem Finanzsystem, um den Bedürfnissen der Entwicklungsländer gerecht zu werden. Guterres kündigte Hilfen im Umfang von 250 Millionen Dollar an, mit denen unter anderem Hungersnöte bekämpft werden sollen.

Die Finanzmärkte verweigerten Entwicklungsländern regelmäßig Schuldenerlasse und günstige Finanzierungen, und verlangten stattdessen Wucherzinsen, sagte der UN-Chef. Die Coronavirus-Pandemie hat viele arme Länder in eine Schuldenkrise getrieben, da sie trotz wirtschaftlichen Einbruchs ihre Kredite bedienen mussten. Die Staatsverschuldung in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist nach Angaben des Internationalen Währungsfonds so hoch wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr.

Schwerpunkt des AU-Gipfels mit Staats- und Regierungschefs aus 55 Länder ist neben der Schuldenkrise auch die Lebensmittelkrise durch steigende Preise. Hungersnöte durch regionale Konflikte und Klimawandel haben sich in mehreren Ländern verschlimmert. So droht etwa in Somalia nach fünf ausgefallenen Regenperioden eine Hungersnot. „Wir müssen kritisch prüfen, warum ein Drittel der hungernden Menschen auf der Welt auf unserem Kontinent lebt“, sagte der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed. (Reuters)

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