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Wirtschaft: Erst seit dem 10. November startet Virgin ab Berlin und schon gibt es Gerüchte, Verwirrungen - und Beschwichtigungen von Seiten der Fluglinie

"Personelle Kontinuität" infrage gestelltRainer During Die Passagiere sind verunsichert. Meldungen, nach denen die belgischen Behörden der Niedrigpreis-Fluglinie Virgin Express mit einem Entzug der Betriebserlaubnis drohen, haben zu einer erheblichen Verwirrung unter den Fluggästen geführt.

"Personelle Kontinuität" infrage gestelltRainer During

Die Passagiere sind verunsichert. Meldungen, nach denen die belgischen Behörden der Niedrigpreis-Fluglinie Virgin Express mit einem Entzug der Betriebserlaubnis drohen, haben zu einer erheblichen Verwirrung unter den Fluggästen geführt. Hinzu kam die mehrstündige Verspätung eines Fluges am Sonnabend. Kein Wunder, dass sich am Wochenende zahlreiche Fluggäste an die Airline und den Flughafen Schönefeld wandten und Genaueres wissen wollten. Eine Firmensprecherin versicherte dem Tagesspiegel gestern, dass alle Probleme gelöst wären und der Flugbetrieb in keiner Weise gefährdet sei.

Die Unruhe war zwei Tage nach Aufnahme der Billigflüge ab Schönefeld durch die belgische Verkehrsministerin ausgelöst worden. Diese hatte erklärt, bei Virgin sei die nötige Kontinuität hinsichtlich der verantwortlichen Ansprechpartner für den rechtlichen und technischen Bereich in Brüssel nicht gegeben, und daher werde erwogen, die Betriebserlaubnis nicht über den 24. November hinaus zu verlängern. Der Grund: Die in Belgien registrierte Luftverkehrsgesellschaft des britischen Multiunternehmers Richard Branson hatte kürzlich große Teile ihres Managements ausgewechselt. So wurde Airline-Chef James E. Swigart durch John Osborne ersetzt, der zuvor für den British Airways-Franchisenehmer GB Airways arbeitete.

Die rund dreistündige Verspätung eines Brüssel-Fluges am Sonnabend habe mit den rechtlichen Problemen aber nichts zu tun gehabt, sondern sei durch Nebel verursacht worden, teilte Virgin-Sprecherin Anny Bormans mit. Die in Schönefeld wartenden Passagiere wurden mit Frühstück und Getränken versorgt. Auch ein Sabena-Flug nach Tempelhof war verzögert.

Die Flugsicherheit sei zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt worden, betonte Virgin. Die Wartung der Jets erfolgte durch die Sabena. Auch die in Brüssel bemängelte personelle Kontinuität sei gewährleistet, doch könne man wegen eines durch Feiertage verursachten, verlängerten Wochenendes in Belgien erst am heutigen Dienstag im Ministerium vorsprechen. Man nehme die Forderungen sehr ernst. "Wir wissen, was sie wollen, die entsprechenden Leute sind auf ihren Posten", sagte Sprecherin Bormans.

Von einem möglichen Flugstopp wäre dem Vernehmen nach nur die Brüssel-Route betroffen gewesen. Die Dienste nach London und Rom werden von einer in Irland registrierten Schwestergesellschaft geflogen. Dazu, ob diese nach europäischem Recht notfalls auch den belgischen Teil des Betriebes übernehmen könnte, wollte sich Bormans nicht äußern.

Wie berichtet, hat Virgin Express als erste der so genannten Niedrigpreis-Fluglinien am 10. November den Berlin-Verkehr aufgenommen. Gegenwärtig startet die Airline für 59 Mark nach London, 69 Mark nach Brüssel und 149 Mark nach Rom, über 30 000 Plätze wurden bereits verkauft. Schönefeld soll zum deutschen Drehkreuz der Gesellschaft ausgebaut werden.

Rainer During

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