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Wirtschaft: Erst Talanx – jetzt O2

Versicherer gelingt erster großer Börsengang in Deutschland. Telefonica-Tochter soll noch 2012 folgen.

Madrid/München - Nach dem Börsendebüt des deutschen Versicherers Talanx am Dienstag kommt nun auch der Börsengang des Mobilfunkunternehmens O2 ins Rollen. Der verschuldete spanische Telekommunikationskonzern Telefónica will seine profitable Tochter noch im vierten Quartal an den Aktienmarkt bringen, dabei aber seinen Mehrheitsanteil behalten. Die Papiere sollen im regulierten Markt (Prime Standard) in Frankfurt am Main gehandelt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte.

Am Tag nach der Erstnotiz verbuchten derweil die Aktien von Talanx leichte Kursgewinne. Die Papiere gewannen am Mittwoch im Handelsverlauf gut 1,3 Prozent. Der Kurs lag weiterhin über dem Platzierungspreis von 18,30 Euro. Am Dienstag waren die Titel mit einem Kurs von 19,05 Euro gestartet. Talanx ist das erste deutsche Unternehmen, das 2012 den Sprung ins streng regulierte Börsensegment Prime Standard geschafft hat.

Telefónica setzt bei O2 auf einen ähnlich guten Börsenstart. Dank des boomenden Geschäfts mit dem mobilen Internet hat O2 im zweiten Quartal 190 000 neue Vertragskunden gewonnen. Der Umsatz kletterte um knapp sieben Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und der operative Gewinn wuchs um zwölf Prozent auf 333 Millionen Euro. Wie Telefónica Deutschland bekannt gab, soll für das Geschäftsjahr 2012 eine Dividendenzahlung in bar von rund 500 Millionen Euro vorgeschlagen werden. In den kommenden Jahren soll sie dann weiter erhöht werden.

Die Spanier wollen mit dem Börsengang ihrer Tochter einen Teil ihres Schuldenbergs von zuletzt mehr als 58 Milliarden Euro abtragen. Insidern zufolge soll der Verkauf von etwa 20 Prozent rund 1,5 Milliarden Euro einbringen. Der spanische Konzern machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 62,8 Milliarden Euro und lag damit vor seinen größten europäischen Wettbewerbern Deutsche Telekom und Vodafone. Telefónica leidet aber unter der Konjunkturkrise auf dem Heimatmarkt und steht auch in Lateinamerika wegen des harten Wettbewerbs unter Druck.

Telefónica Deutschland ist nach eigenen Angaben drittgrößter Telekommunikationsanbieter in der Bundesrepublik. Nach weltweitem Umsatz war der Mutterkonzern Telefónica 2011 die Nummer eins unter den europäischen Telekommunikationsunternehmen. dpa/rtr

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