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Wirtschaft: EU-Beitritt bringt Osten keinen Boom

Erweiterung hilft eher Ländern der Eurozone

Berlin Von der Osterweiterung der Europäischen Union haben die Länder der Euro-Währungsunion stärker profitiert als die neuen EU-Mitgliedsländer aus Osteuropa. So hätten die Beitrittsländer seit Mai 2004 einen größeren Teil ihres Imports aus der Eurozone eingeführt als vorher, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin am Mittwoch in seinem neuesten Wochenbericht ausgerechnet. Die alten EU-Mitglieder hingegen haben wegen ihrer schwachen Binnennachfrage einen geringeren Teil ihrer Einfuhren aus den osteuropäischen Ländern importiert.

So kamen etwa in Tschechien und in Ungarn vor dem Beitritt etwas mehr als 50 Prozent des Imports aus der Eurozone. Nachher waren es 58 und 66 Prozent. Im Falle Litauens und Lettlands waren vorher 35 Prozent der Einfuhren aus der Eurozone gekommen, nach dem Beitritt waren es rund 40 Prozent.

Allerdings habe sich das gesamtwirtschaftliche Tempo der Beitrittsländer in den vergangenen Monaten eher abgeschwächt, zu dem erwarteten Wachstumsimpuls sei es nicht gekommen, schreiben die Wirtschaftsforscher. Der Aufholprozess gegenüber den alten EU-Mitgliedern gehe aber weiter. So sei die gesamtwirtschaftliche Produktion der Beitrittsländer 2004 um fünf Prozent gewachsen – in allen 25 EU-Staaten habe die Wirtschaftsleistung im Durchschnitt aber nur um 2,3 Prozent zugenommen. Zur Euro-Währungsunion wird nach Einschätzung des DIW vorerst nur Litauen 2006 beitreten können. Die meisten anderen Beitrittsländer seien vermutlich erst 2008 oder 2009 in der Lage, die Kriterien des Stabilitätspaktes zu erfüllen. Dazu müssen Verschuldung und Inflation unter bestimmten Grenzwerten liegen. brö

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