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Wirtschaft: Euro erreicht neues Rekordhoch bei 1,29 Dollar

Deutscher Aufschwung in Gefahr Zentralbank soll eingreifen

Berlin (brö). Der Wechselkurs des Euro ist am Mittwoch auf den bisher höchsten Stand seiner Geschichte gestiegen. Am Morgen markierte die Gemeinschaftswährung einen Wert von 1,2927 Dollar – das war der höchste seit der EuroEinführung im Jahr 1999. Allerdings fiel der Kurs bis zum späten Abend wieder auf Werte unter 1,27 Dollar zurück. Die Euro-Stärke wird gleichwohl zum Risiko für die deutsche Wirtschaft. „Wenn der Anstieg weiter in Richtung 1,40 Dollar geht, werden wir unsere Wachstumsprognose für Deutschland überdenken müssen“, sagte Eckard Wohlers, Chefvolkswirt des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs, dem Tagesspiegel. Bislang geht das Institut davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 1,5 Prozent steigt. Unter einem hohen Wechselkurs leidet vor allem der Export.

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sagte dazu, man müsse „mit höchster Sensibilität“ auf die Währungssituation reagieren. Es gehe nicht an, dass der Dollar allein gegen den Euro abwerte und sich die asiatischen Länder mit Notenbank-Interventionen gegen eine Korrektur ihrer Wechselkurse stemmten. Grund für den Dollar-Verfall sind die hohen Defizite in Haushalt und Leistungsbilanz der USA. Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener Ifo-Instituts, forderte eine Devisenmarkt-Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) für den Fall, dass der Euro über 1,30 Dollar steige. Indem die EZB 30 Milliarden Dollar ankaufe, könne sie den Wechselkurs um zehn Cent drücken. Für das laufende Jahr geht Sinn von einem Wachstum in Deutschland von 1,8 Prozent aus.

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