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Eine EC-Karte mit MAESTRO Logo steckt in einem Portemonnaie.

© picture alliance/Andreas Franke

Im europäischen Vergleich weit hinten: Deutsche zahlen immer häufiger bargeldlos

Das Bezahlen mit Karte oder Smartphone wird in Deutschland nach Angaben der Bundesbank immer beliebter. Im europäischen Vergleich sind die Deutschen aber noch echte Bargeld-Liebhaber.

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Bezahlen an der Ladentheke mit Scheinen und Münzen wird auch bei den Deutschen immer unbeliebter. Immer mehr werden Einkäufe inzwischen bargeldlos per Karte oder mit dem Smartphone bezahlt, wie aus der am Montag veröffentlichten jüngsten Studie der Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland hervorgeht.

Demnach wurden 2023 nur noch 51 Prozent aller Einkäufe mit Scheinen und Münzen beglichen, nach 58 Prozent im Jahr 2021. „Dieser Rückgang ist zwar nicht mehr so ausgeprägt wie während der Corona-Pandemie“, erklärte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. „Aber dennoch sinkt der Barzahlungsanteil schneller als in den Jahren zuvor, als der Rückgang nur jeweils einen Prozentpunkt pro Jahr betrug.“ 2020 hatte der Bargeldanteil noch bei 60 Prozent gelegen. Im Jahr 2017 waren es noch 74 Prozent gewesen.

Mit einem Bargeldanteil von 51 Prozent beim Bezahlen gehöre Deutschland nach wie vor zur Spitzengruppe in Europa, zu der auch Österreich und Italien zählten, sagte Balz. In den skandinavischen Ländern sind Scheine und Münzen dagegen bereits ein Auslaufmodell: In Schweden liegt der Anteil inzwischen nur noch bei acht und bis neun Prozent. Das Land mit der niedrigsten Bargeldquote in Europa ist laut Balz Norwegen mit einem Minianteil von drei Prozent.

Hinter der abnehmenden Bargeld-Nutzung steht laut Bundesbank der Trend zum Bezahlen mit der Bankkarte (Debitkarte) und der Vormarsch des Zahlens per Mobiltelefon mittels Apps. Mit einem Anteil von 27 Prozent aller Transaktionen war 2023 die Bankkarte das zweithäufig genutzte Zahlungsmittel - eine deutliche Zunahme von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2021.

Das Bezahlen mit dem Handy per App hat ausgehend von einem niedrigen Niveau ebenfalls kräftig zugenommen. Der Anteil an den Transaktionen verdreifachte sich auf sechs Prozent. „Die mobilen Bezahlverfahren wie Apple Pay oder die Bezahl-Apps der Banken und Sparkassen sind insbesondere bei den jüngeren Befragten beliebt,“ sagte Balz. Bei den 25- bis 34-Jährigen sprang der Anteil von vier auf 14 Prozent. (Reuters)

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