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So war der Tag: Anleger bleiben vorsichtig

Nach Einschätzung führender Wirtschaftsinstitute hat die Rezession in Europa an Tempo verloren. Das motivierte Anleger zum Aktienkauf - aber mit Einschränkungen.

Der Dax ist am Mittwoch nach positiv aufgenommenen Aussagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeitweise ins Plus geklettert – litt am Abend aber wieder unter Gewinnmitnahmen. Der Index fiel nach späten Verkäufen bis zum Handelsschluss um 0,6 Prozent auf 4572 Punkte. Der IWF erhöhte seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum in den Jahren 2009 und 2010 und das korrespondiere mit anderen guten Konjunkturdaten, was den Markt laut Händlern stützt. Auch nach Einschätzung führender Wirtschaftsinstitute hat die Rezession in Europa im Frühjahr deutlich an Tempo verloren. Das motivierte Anleger zum Aktienkauf.

Ein Börsianer schränkte aber ein: „Vor dem Start der US-Berichtssaison, die den weiteren Trend vorgeben wird, halten sich Anleger aber zurück.“ Schon am Dienstag hatten Spekulationen über die Notwendigkeit eines zweiten Konjunkturprogramms in den USA die Aktienmärkte belastet. Am Mittwoch legte Goldman-Sachs-Chefanalyst Jan Hatzius nach. Er hält es für wahrscheinlich, dass die US-Regierung der Wirtschaft von 2010 bis 2012 mit weiteren 250 Milliarden Dollar unter die Arme greifen muss.

Der technologieorientierte Tec-Dax stagnierte bei 607 Zählern. Der M-Dax mittelgroßer Werte sank bis zum Handelsschluss um 1,2 Prozent auf 5492 Punkte.

Größter Gewinner in Frankfurt waren die Aktien von SAP mit einem Plus von 2,3 Prozent. Schlusslicht waren dagegen die Papiere der Commerzbank mit einem Minus von 3,2 Prozent. Die Aktien der Deutschen Börse büßten ebenfalls 3,2 Prozent ein.

Händler verwiesen auf anhaltend niedrige Umsätze: Am Mittwoch wurden auf Xetra nur 90 (Dienstag: 84) Millionen Dax-Aktien für 2,24 (2,04) Milliarden Euro gehandelt.

Vor allem zyklische Werte gerieten unter Druck, also Papiere von Unternehmen, deren Geschäftsentwicklung in engem Zusammenhang zum Konjunkturverlauf steht. Daimler- und BMW-Papiere verloren nach den schwachen Absatzzahlen vom Vortag 2,3 beziehungsweise 1,7 Prozent.

Heidelberg-Cement-Titel stiegen nach einem Zwischenbericht über die Zahlen der ersten fünf Monate dieses Jahres um 5,1 Prozent an die Spitze des M-Dax. Im Tec-Dax gewannen Infineon-Papiere 9,2 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der Bundeswertpapiere auf 3,04 (Dienstag: 3,09) Prozent. Der Rentenindex stieg um 0,19 Prozent auf 122,31 Punkte. Der Bund Future gewann 0,18 Prozent auf 121,97 Punkte. Der Euro-Kurs fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3901 (1,4019) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7194 (0,7133) Euro. (Tsp)

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