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So war der Tag: Rosarote Brille abgenommen

Neu aufkommende Sorgen um die Konjunktur und enttäuschende Unternehmenszahlen haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Der Dax fiel bis kurz vor Handelsschluss um 1,9 Prozent auf 5528 Punkte und verzeichnete damit den fünften Handelstag in Folge Verluste.

Neu aufkommende Sorgen um die Konjunktur und enttäuschende Unternehmenszahlen haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Der Dax fiel bis kurz vor Handelsschluss um 1,9 Prozent auf 5528 Punkte und verzeichnete damit den fünften Handelstag in Folge Verluste. Noch deutlicher ging es für die Nebenwert-Indizes nach unten: Der M-Dax mittelgroßer Werte sackte um 4,2 Prozent auf 6712 Punkte ab und der Tec-Dax knickte um 3,5 Prozent auf 718 Zähler ein. In den USA war im September der Absatz neuer Eigenheime überraschend um 3,6 Prozent gefallen. Analysten warnten aber die Statistik überzubewerten. „Ein Monat ist natürlich kein Trend, und es gibt ja eine Menge Beweise für eine Wende am Immobilienmarkt“, erklärte ein Analyst. Die meisten europäischen Aktienindizes gaben dennoch nach. „Der Markt hat seine rosarote Brille abgenommen“, spielte Postbank-Analyst Heinz-Gerd-Sonnenschein auf die zuletzt fast euphorische Stimmung vieler Börsianer an.

Am Dax-Ende brachen die Titel von SAP um 7,5 Prozent ein. Aktienhändler nahmen die Bilanz und vor allem den Ausblick von Europas größtem Softwarehersteller mit Enttäuschung auf. Schwach notierte auch die Commerzbank-Aktie, die um 6,7 Prozent unter das Sieben-Euro-Niveau sackte. Auch Stahlwerte zählten zu den größeren Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Im Leitindex rutschten Thyssen-Krupp-Papiere um 5,9 Prozent ab, die Aktien von Salzgitter sanken um 4,1 Prozent.

Im M-Dax verbilligten sich die Papiere von Klöckner & Co um 6,9 Prozent. Händler verwiesen als Belastung auf die negativ aufgenommene Bilanz des Wettbewerbers Arcelor-Mittal. Im Nebenwerteindex sanken die Titel des Verkehrstechnik-Konzerns Vossloh an das Indexende. Sie verbuchten nach Vorlage einer enttäuschenden Zwischenbilanz ein Minus von 10,3 Prozent. Ferner brachen die Aktien des Fernsehkonzerns Pro Sieben Sat 1 um 10,6 Prozent ein. Der hochverschuldete Fernsehkonzern plant laut Vorstandschef Thomas Ebeling, für bisher frei empfangbare Sender wie Pro Sieben, Sat 1 oder Kabel 1 von den Zuschauern eine Nutzungsgebühr zu verlangen, wie er dem „Handelsblatt“ sagte. Die Titel des Tec-Dax-Neulings Evotec fielen derweil um 10,4 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 3,03 (Dienstag: 3,10) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,33 Prozent auf 123,06 Punkte. Der Bund Future gab um 0,07 Prozent nach auf 121,43 Punkte. Der Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4785 (1,4874) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6764 (0,6723) Euro. Tsp

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