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Eine Frau sortiert auf einem Wochenmarkt das Wechselgeld für ihre Einkäufe in ein Portemonnaie.

© dpa/Sebastian Kahnert

Teuerungsrate bei 2,3 Prozent: Inflation zieht im Juli überraschend an

Der Rückgang der Verbraucherpreise erweist sich als zäh. Im Juli verteuerten sich Waren und Dienstleistungen überdurchschnittlich, Nahrungsmittel unterdurchschnittlich.

Stand:

Die Inflation in Deutschland steigt wieder leicht. Im Juli lagen die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte.

Damit endet zunächst der Trend von allmählich fallenden Inflationsraten: Noch im Juni hatten die Statistiker einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2 Prozent verzeichnet nach 2,4 Prozent im Mai.

Inflationstreiber waren im Juli vor allem die Dienstleistungen. Diese verteuerten sich um durchschnittlich 3,9 Prozent. Ökonomen erklären das mit deutlich gestiegenen Löhnen. Die höheren Personalkosten werden von vielen Unternehmen an die Kunden weitergereicht.

Energie verbilligte sich dagegen um 1,7 Prozent. Nahrungsmittel kosteten im Schnitt 1,3 Prozent mehr als im Juli 2023. Die sogenannte Kerninflationsrate - bei der die schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise herausgerechnet werden - verharrte bei 2,9 Prozent.

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Angesichts der kräftigen Gehaltszuwächse bleibt der private Konsum der wichtigste Hoffnungsschimmer für die schwächelnde deutsche Volkswirtschaft, die im zweiten Quartal überraschend um 0,1 Prozent schrumpfte.

Für die zweite Jahreshälfte ließen die übrigen Stimmungsindikatoren nur wenig Schwung erwarten, schreibt etwa Volkswirt Marc Schattenberg von Deutsche Bank Research. „Entscheidend wird daher vor allem sein, wie sich angesichts der realen Kaufkraftgewinne der private Verbrauch entwickelt.“

Preisniveau bleibt hoch

Die Ökonomen von Deutsche Bank Research rechnen für das Gesamtjahr 2024 mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,2 Prozent. 2025 soll sie dann auf 2,1 Prozent fallen. Im vergangenen Jahr waren die Lebenshaltungskosten hierzulande noch um durchschnittlich 5,9 Prozent gestiegen - vor allem wegen teurer Nahrungsmittel.

Der Juli-Umfrage des Ifo-Instituts zufolge wollen vor allem in der Industrie etwas mehr Unternehmen als im Vormonat ihre Preise anheben, die konsumnahen Bereiche planen hingegen seltener mit steigenden Preisen. Daher dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten zurückgehen, sagte Ifo-Konjunkturexperte Sascha Möhrle.

Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt bei zwei Prozent. An den Finanzmärkten wird auf eine nächste Zinssenkung im September spekuliert. Die EZB hatte im Juni die Zinswende nach unten vollzogen und den weiteren Kurs von der Datenlage abhängig gemacht. (Reuters, dpa) 

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