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Finanzmärkte: Tokios Börse schließt uneinheitlich

Keine klare Tendenz: Die Börse in Tokio hat nach den konzertierten Zinssenkungen von sechs großen Notenbanken uneinheitlich geschlossen. Die japanische Zentralbank pumt Liquidität in Rekordhöhe in den Markt.

Der Nikkei für 225 führende Werte gab zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und schloss auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Am Ende notierte das Börsenbarometer, das am Vortag um mehr als neun Prozent eingebrochen war, mit einem Verlust von 45,83 Punkten oder 0,50 Prozent bei 9157,49 Punkten. Der breit gefasste Topix verbesserte sich dagegen um 6,10 Punkte oder 0,68 Prozent auf 905,11 Punkte.

Manche Analysten gehen davon aus, dass die Börse und Wirtschaft vorerst schwach bleiben, solange die Immobilienpreise in den USA den Boden noch nicht erreicht haben und die Banken nicht vollständig rekapitalisiert sind. Bis dorthin sei es zumindest in den USA noch ein weiter Weg. In Ländern wie Japan, die von der Finanzkrise nur indirekt betroffen sind, stelle sich die Frage, wie weit die Unternehmensbewertungen fallen, bevor sich der Einstieg lohnt, meinte Martin Schulz, Ökonom beim Fujitsu Research Institute in Tokio. Japans Unternehmen seien trotz eines Jahrzehnts an Reformen und Restrukturierungen und trotz enormer Bargeldbestände, nun zu "Schleuderpreisen" zu haben. Ebenso wie die Höhenflüge einer Finanzmarktblase werde auch diese Situation nicht lange anhalten.

Banken sollen sich wieder mehr Mittel leihen

Die japanische Zentralbank hat unterdessen angesichts der Folgen der Finanzkrise dem Geldmarkt weitere Liquidität in Rekordhöhe zur Verfügung gestellt. Am 17. Handelstag in Folge pumpte die Bank of Japan (BoJ) erneut in zwei Schritten 4,0 Billionen Yen (29,2 Milliarden Euro) in den Markt, um für Stabilität zu sorgen. Auf diese Weise versucht die Zentralbank die Kosten für kurzfristige Kredite im Interbankengeschäft zu drücken, um die Banken des Landes dazu zu bewegen, sich gegenseitig mehr Mittel zu leihen.

Derweil wies der neue japanische Ministerpräsident Taro Aso seine Koalitionsregierung an, neben einem bereits geplanten milliardenschweren Konjunktur-Notprogramm weitere zusätzliche Maßnahmen zur Wirtschaftsankurbelung auszuarbeiten, meldeten Medien. Der Dollar tendierte zum Mittag fester bei 100,55-60 Yen nach 100,11-13 Yen am späten Vortag. Der Euro lag bei 1,3665-70 Dollar nach 1,3613-15 Dollar am späten Vortag. Zum Yen tendierte er bei 137,43-48 Yen nach 136,28-32 Yen am späten Vortag. (mfa/dpa)

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