Frauen holen bei Löhnen auf: Forschende melden sinkenden Gender Pay Gap

Der durchschnittliche Stundenlohn in Deutschland hat im zweiten Quartal bei 25,61 Euro gelegen und damit rund 5,5 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung am Donnerstag in Nürnberg mit. Im gleichen Zeitraum habe auch die Lohnungleichheit abgenommen, ebenso sei der Gender Pay Gap geschrumpft.

Männer verdienten laut Mitteilung im zweiten Quartal durchschnittlich 26,18 Euro, Frauen hingegen 23,53 Euro – ein Unterschied von rund 10 Prozent. Im Schnitt der vergangenen Quartale hätten Frauen hingegen 15,3 Prozent weniger verdient als Männer. „Neben einem seit einigen Jahren anhaltenden Aufholen der Frauen kann dabei auch eine Rolle spielen, dass männerdominierte Branchen wie Industrie und Bau in der Krise waren“, hieß es.

Anstieg verläuft unterschiedlich

Die Entwicklung der Löhne ist der Erhebung zufolge auch je nach Gehalt unterschiedlich verlaufen. Niedrigere Löhne hätten einen überdurchschnittlichen Anstieg verzeichnet. Höhere Löhne seien bis zum dritten Quartal 2024 weniger gestiegen, hätten dann aber wieder stärker zugelegt.

Auch bei Voll- und Teilzeitbeschäftigten zeige sich ein Unterschied: Bei ersteren seien die Löhne im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,5 gestiegen, bei letzteren um 5,9 Prozent. Im Jahresvergleich habe es die größten Lohnzuwächse bei Menschen ohne Berufsabschluss gegeben (13 Prozent). Bei Akademikern seien die Löhne im Schnitt um 5,8 Prozent gestiegen, bei Personen mit Berufsausbildung um 8 Prozent.

Die Daten stammen laut Angaben aus der Online-Personenbefragung „Arbeiten und Leben in Deutschland“, bei der demnach etwa 7.500 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt wurden. Der Lohnmonitor des Instituts solle in Zukunft mehrmals im Jahr erscheinen. (KNA)