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Wirtschaft: Friedenszeichen aus Bagdad beflügelt Aktien

Dax klettert auf Rekordhoch / Dollar rutscht ab / Ölpreise erreichen tiefsten Stand seit vier Jahren FRANKFURT (MAIN) (ADN/rtr).Die deutsche Börse ist am Rosenmontag mit Rekordlaune in die Woche gestartet.

Dax klettert auf Rekordhoch / Dollar rutscht ab / Ölpreise erreichen tiefsten Stand seit vier Jahren FRANKFURT (MAIN) (ADN/rtr).Die deutsche Börse ist am Rosenmontag mit Rekordlaune in die Woche gestartet.Die Vermittlungsmission von UN-Generalsekretär Kofi Annan im Irak beflügelte die Aktienkurse bei vergleichsweise geringen Umsätzen.Der Deutsche Aktien-Index (Dax) sprang auf die Bestmarke von 4657,54 Zählern.Von der Hoffnung auf ein friedliches Ende der Irak-Krise profitierten auch die deutschen Rentenwerte.Gleichzeitig fielen nach den Ereignissen in Bagdad der Dollar und die Ölpreise. Tagelang hatte die Befürchtung eines Militärschlags gegen den Irak die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett getrübt.Nach Annans Mission ist man aber überzeugt, daß der Irak nicht bombardiert wird, sagten Frankfurter Aktienhändler."Jetzt hat der Dax Luft bis 4800 Punkte, ja sogar bis 5000", frohlockten einige Börsianer.Im nachbörslichen Computerhandel gab der Dax auf 4610,66 Punkte wieder nach.Die verbesserten Aussichten auf eine friedliche Lösung der Irak-Krise stärkten auch das Vertrauen der Anleger in eine anhaltend moderate Zinsentwicklung: Von 105 gehandelten deutschen Rentenwerten wiesen 96 Kursgewinne von bis zu 93 Pfenningen auf.Lediglich zwölf Papiere bröckelten ab, um maximal zwei Pfennig.Ansonsten geschah an der Frankfurter Börse relativ wenig, zumal die meisten Handelspartner aus dem Rheinland wegen der Rosenmontagsumzüge fehlten. Den Dax hatten morgens auch die sinkenden Renditen am deutschen Rentenmarkt sowie der mit 1,8250 DM einen halben Pfennig festere US-Dollar auf Trab gebracht.Am Montag nachmittag gab der Dollar allerdings kräftig nach.Händler sagten, aus Erleichterung über die mögliche Entspannung am Golf hätten einige ihre Dollar verkauft.In New York sei der Dollar schon im Anfangsgeschäft auf 1,8060/70 nach 1,8265/75 DM zu Beginn des europäischen Handels hinabgerutscht, später habe sich der Druck weiter verstärkt.Bis gegen 15.30 Uhr erreichte der Dollar ein vorläufiges Tief von 1,7976 DM und pendelte sich dann um 1,80 DM ein.Die US-Kreditmärkte warteten überdies darauf, was der Chef der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, bei seiner Rede am heutigen Dienstag sagen wird.Vorige Woche hatte der Dollar von seiner traditionellen Funktion als sicherer Anlagehafen in Zeiten politischer Turbulenzen profitiert. Nach dem Abkommen zwischen dem Irak und UN-Generalsekretär Annan ist auch der Rohölpreis stark gefallen.An der Londoner Börse IPE wurde das Barrel (159 Liter) Öl der Sorte Brent zur Lieferung im April am Montag mittag mit 14,07 Dollar gehandelt.Dies waren 60 Cent weniger als zum Börsenschluß am Freitag.Es war der niedrigste Stand seit fast vier Jahren.Jeremy Peat, Ölanalyst der Royal Bank of Scotland, begründete dies damit, daß mit einer möglichen Entschärfung der Irak-Krise auch die Risiken des Programms Öl-für-Nahrungsmittel mit dem Irak beseitigt werden könnten.Außerdem bestehe nun Aussicht auf eine Ausweitung des Programms. In Japan sorgte derweil das Ausbleiben eines Konjunkturprogramms für eine Befestigung des Dollar gegenüber dem Yen.

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