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Wirtschaft: Fünf Millionen Deutsche sind Aktionäre - Fonds verzeichnen hohe Mittelzuflüsse

Angesichts gestiegener Aktienkurse, des Börsengangs der Deutschen Telekom und einer umfangreicheren Berichterstattung wächst das Interesse der Deutschen an der Aktie. Im vergangenen Jahr besaßen direkt erstmals in Deutschland mehr als fünf Millionen Privatanleger Aktien, hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) auf Basis einer Infratest-Umfrage jetzt ermittelt.

Angesichts gestiegener Aktienkurse, des Börsengangs der Deutschen Telekom und einer umfangreicheren Berichterstattung wächst das Interesse der Deutschen an der Aktie. Im vergangenen Jahr besaßen direkt erstmals in Deutschland mehr als fünf Millionen Privatanleger Aktien, hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) auf Basis einer Infratest-Umfrage jetzt ermittelt. Das entspricht 7,8 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren. 1998 gab es erst 4,5 Millionen Aktionäre. Ein großer Teil der Bundesbürger legte sein Geld jedoch nicht selbstständig in Aktien an, sondern vertraute den Investmentfonds. 4,7 (Vorjahr 3,2) Millionen Anleger besaßen Anteile an Aktienfonds oder gemischten Fonds. So flossen in den vergangenen drei Jahren rund 74 Milliarden Mark in Publikumsaktienfonds und damit weit mehr als in die Direktanlage in Aktien während der gesamten 90er Jahre.

Nach Berücksichtigung von Überschneidungen hielten im vergangenen Jahr 8,2 (Vorjahr 6,8) Millionen private Investoren direkt oder indirekt Aktien. Dies entspricht einem Anteil von 12,9 Prozent an der Bevölkerung. Allerdings besaßen, so das DAI, von den 5,005 Millionen Aktienbesitzern gut 1,23 Millionen ausschließlich Belegschaftaktien und im internationalen Vergleich liegt Deutschland noch immer weit hinten. In den USA sind 25,4 Prozent der Bevölkerung direkte Aktienbesitzer, in Großbritannien 23 Prozent und in Schweden über 35 Prozent.

Sehr unterschiedlich ist die Aktienakzeptanz zwischen den alten und den neuen Bundesländern. In den alten Ländern stieg die Zahl der Aktienbesitzer von 1992 bis 1999 von 3,9 auf 4,7 Millionen, dass heißt von 7,8 auf rund neun Prozent. In den neuen Bundesländern nahm ihre Zahl von 86 000 auf 433 000, dass heißt ihr Anteil von 0,7 auf 3,3 Prozent zu.

Zur steigenden Akzeptanz der Aktie als Anlageform habe auch die anhaltende Diskussion über die Notwendigkeit einer Ergänzung der gesetzlichen Altersvorsorge beigetragen. Gerade für die langfristig orientierte Altersvorsorge eigneten sich breit gesteute Aktiendepots oder Anteile an Aktienfonds, schreibt das Aktieninstitut.

dr

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