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Fitschen sagt, die Bankenunion muss was werden.

© Reuters

Jürgen Fitschen: Gedanken eines Bankers

Auf dem Hauptstadtempfang der Deutschen Bank in Berlin spricht Jürgen Fitschen über Europa und über die Bankenunion. Über die Vorwürfe gegen ihn und sein Haus schweigt er.

Von Carla Neuhaus

Jürgen Fitschen redet, und doch schweigt er. Der Co-Chef der Deutschen Bank redet über Europa, über China, über die Bankenunion und auch über die Wirtschaftsentwicklung. Er schweigt über die Strafzahlungen, die sein Haus wegen Manipulation von Interbankenzinsen zahlen musste. Er schweigt über Ermittlungen gegen ihn selbst im Zuge des Kirch-Prozesses. Er beschweigt die Frage, wo sein Vorstandskollege Anshu Jain eigentlich sei.

Stattdessen versucht Fitschen beim Neujahrsempfang der Deutschen Bank in der Berliner Repräsentanz am Mittwoch Optimismus zu verbreiten. „Die Ökonomen sagen, dieses Jahr werde ein gutes Jahr“, sagt er, „und ich habe keinen Grund daran zu zweifeln. Fitschen verteidigt den neuen Verhaltenskodex, mit dem er und Jain ihrem Bankhaus im vergangenen Jahr Werte wie Integrität, Innovation und Disziplin verordnet haben. „Wir versuchen uns auf das zu besinnen, was immer Tugenden waren, die man besser hätte befolgen sollen“, sagt Fitschen.

Der Co-Chef betont, wie wichtig es sei, dass in Europa jetzt eine Bankenunion entstehe. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) im November die Kontrolle über die Banken übernehme, sei das ein wichtiger Schritt. Und er müsse gelingen, „sonst wird Europa leiden“. Das gleiche gelte für die Durchführung der neuen Stresstests für Banken. „Diesmal muss der Test glaubhaft sei“, sagt Fitschen, „sonst wird das Vertrauen in die Banken nicht zurückkehren“.

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