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Wirtschaft: General Motors verdient schlecht mit Autos

Umstrukturierung in Europa kostet den Konzern 218 Millionen Dollar/ Gewinn verdoppelt sich

Portland/Frankfurt (Main) (je/hof/HB). Eine deutliche Ertragsteigerung im Finanzierungsbereich hat dem größten Automobilhersteller der Welt, der General Motors Corp., das Jahr 2003 gerettet. Der Mutterkonzern der deutschen Adam Opel AG meldete am Dienstag am Firmensitz Detroit eine Gewinnverdoppelung gegenüber dem Vorjahr auf 3,8 Milliarden Dollar oder 7,14 Dollar pro Aktie.

Die Steigerung stammt jedoch nicht allein aus dem operativen Geschäft, auch Sondereffekte trugen dazu bei. Die Erträge aus dem Verkauf von Autos, dem Kerngeschäft, gingen sogar deutlich zurück, obwohl sich der Verlust in Europa auf 286 Millionen Euro fast halbierte. „Von 2004 erwarten wir, die Profitabilität im Autogeschäft zu verbessern so wie Umsatz und Marktanteil zu steigern“, kommentierte GM-Chef Rick Wagoner die Ergebnisse.

Angesichts der schwierigen Marktsituation konnte General Motors im vierten Quartal die Analysten positiv überraschen: Der Konzern erzielte einen Gewinn von 1,01 Milliarden Dollar oder 2,13 Dollar pro Aktie. Der Umsatz stieg im Schlussquartal gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent auf 49,08 Milliarden Dollar und im Gesamtjahr um 4,6 Prozent auf 185,5 Milliarden Dollar.

Zum Jahresende polierte der Konzern seine Ertragsrechnung durch Sondererlöse besonders deutlich auf. So verbuchte der Autobauer einen Gewinn von 1,2 Milliarden Dollar aus der im Dezember abgeschlossenen Entflechtung der Satelliten-TV-Tochter Hughes Electronics. Dem standen aber Sonderlasten in Höhe von 725 Millionen Dollar in den USA und 218 Millionen Dollar für die Umstrukturierung der Geschäfte in Europa gegenüber.

Die europäische Tochter mit dem operativen Kernstück Adam Opel AG soll nach dem Umbau im Jahr 2004 mindestens die Gewinnschwelle erreichen. 2003 war es lediglich gelungen, die Verluste zu halbieren, was Wagoner als „enttäuschend“ bezeichnete. Er setzt im laufenden Jahr in Europa vor allem auf die dritte Generation des Opel Astra, der im März auf den Markt kommt, sowie den Vectra Kombi und das neue Opel-Cabrio.

In den sinkenden Erträgen von GM aus dem Verkauf von Autos spiegelt sich vor allem der Preiskampf in den USA wider. Er ließ die Margen sinken und den Ertrag in Nordamerika im Gesamtjahr von 3,1 Milliarden Dollar auf 1,2 Milliarden Dollar schrumpfen. Im vierten Quartal verdiente GM im Kerngeschäft weltweit nur noch 396 Millionen Dollar gegenüber 574 Millionen Dollar im Vorjahr.

Für das laufende Jahr ist der Konzern optimistisch. Im gesamten Jahr will GM-Finanzchef John Devine bis zu 6,50 Dollar je Aktie verdienen. Dazu beitragen sollen erneut deutliche Einsparungen bei Material- und Strukturkosten.

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