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Wirtschaft: Google verliert sein weibliches Gesicht

Marissa Mayer geht als Chefin zu Yahoo. Sie hat geholfen, den Suchmaschinenkonzern groß zu machen.

Sunnyvale - Eine Top-Managerin von Google übernimmt den Chefposten bei Yahoo. Mit dem spektakulären Personalcoup rückt Marissa Mayer in die erste Reihe der Wirtschaftsbosse in den USA auf. Sie fühle sich „geehrt“ und sei „überglücklich“, sagte die 37-Jährige am Montag, als sie kündigte. Bereits am Dienstag trat sie ihr neues Amt an.

Mayer übernimmt Yahoo in einer schwierigen Situation: Das Unternehmen kann sich im Werbegeschäft nicht gegen die übermächtige Konkurrenz von Google durchsetzen. Zudem haben Personalquerelen das Unternehmen geschwächt. Für Yahoo ist es der dritte Chefwechsel innerhalb eines Jahres. „Es gibt viel zu tun und ich kann gar nicht abwarten, endlich loszulegen“, sagte Mayer.

Die Computerexpertin bringt viel Erfahrung im Internetgeschäft mit. Die in Wisconsin geborene Informatikerin mit einem Abschluss der Stanford University ist ein Mathe-Genie mit hervorragendem Gedächtnis und einem Auge für Design. Sie war das weibliche Gesicht von Google. Sie fing dort vor 13 Jahren als Mitarbeiter Nummer 20 an. Mayer half mit, aus einem Start-up den heutigen Internetkonzern zu formen. Lange verantwortete sie das Suchmaschinengeschäft, den Kern von Google. Zuletzt leitete sie die Kartendienste wie Google Maps und Google Street View. Doch als Google-Gründer Larry Page wieder die Unternehmensführung übernahm, gelangte sie nicht in den kleinen Kreis von Spitzenmanagern, die an wichtigen Entscheidungen beteiligt sind.

Nun soll Mayer den Internet-Pionier Yahoo wieder flott machen. Bei der Personalentscheidung hat keine Rolle gespielt, dass die 37 Jährige schwanger ist. Sie hatte am Montag selbst über Twitter mitgeteilt, dass sie und ihr Mann, der Anwalt und Investor Zach Bogue, im Herbst ein Kind erwarten. Die Hochzeit der beiden im Jahr 2009 war ein großes Gesellschaftsereignis. Für Partys hat sie nun keine Zeit mehr. „Google war Blut, Schweiß und Tränen“, erinnert sich Mayer selbst. „Es waren 130-Stunden-Wochen. Das ist möglich, wenn du unter deinem Schreibtisch schläfst und nicht duschst. Es war einfach ein großer Berg an Arbeit.“ Der wartet jetzt wieder auf sie. dpa

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