
Wirtschaft: Großputz mit dem Klassiker
Wischen ist kein Spaß. Welche Mittel helfen: Die Herkömmlichen schonen Portemonnaie und Umwelt. Feuchte Tücher sind gut für zwischendurch.
Entweder trocknen die Hände beim Wringen aus oder aber man zwängt sie in lästige Gummihandschuhe. Wischen, bücken, auswringen, weiterwischen. Oft bleiben auf halber Strecke Krümel und Haare am Boden kleben. Da sind feuchte Wischtücher doch die reinste Errungenschaft: Aufspannen, wischen und ab in die Mülltonne. Wringen überflüssig.
Aber auch der gute alte Mopp ist komfortabler geworden: Marken wie Vileda und Leifheit bieten ausgeklügelte Systeme, die den Händen das Auswringen abnehmen. Die Stiftung Warentest hat zehn feuchte Einmal-Wischtücher und sieben Bodenwischsysteme mit Klappbrett und Bezug getestet. Im Vordergrund stand dabei, wie gut sie Schmutz entfernen. Bei beiden Varianten erhielt jeweils nur jedes dritte Produkt dafür ein „gutes“ Testurteil. Bei den Wischsystemen prüften die Tester ebenfalls, wie leicht man mit ihnen in Ecken kommt, wie einfach Bezüge zu wechseln und auszuwringen sind und den Kraftaufwand beim Wischen. Hier schnitten sechs von sieben „gut“ oder besser ab.
Klassische Wischbezüge nehmen Krümel und Haare durch ihre Zotteln etwas besser auf. Testsieger war der Leifheit Profi micro duo für 45 Euro. Der Picobello Plus der gleichen Marke erhielt nur die Note „befriedigend“. Deutlich günstiger und kaum schlechter ist der Rossmann Flink & Sauber für fünf Euro. Allerdings muss man diesen Bezug noch selber auswringen. Leifheit bietet Tuchpresse und Rollwagen an, insgesamt ist das Wischsystem des Testsiegers aber nicht für unter 100 Euro zu haben.
Feuchte Tücher, die schon mit Reinigungsmittel getränkt aus der Packung kommen, punkten bei der Entfernung von Fett. Swiffer wet hieß der Testsieger in dieser Kategorie, dicht gefolgt von Vileda und Poliboy. Alle getesteten Produkte waren stark parfümiert. Oft sind sie auch mit Konservierungs- und Lösemitteln oder Pflegestoffen für Parkett und Laminat versehen. Ein weiteres Manko: Die Feuchttücher hinterlassen häufiger Schlieren und Tropfen als die herkömmlichen Wischbezüge. Die Produkte von Bürstenmann und Rossmann sorgten im Test für einen klebrigen Film, so dass der Boden schnell wieder schmutzig aussah.
Feuchttücher werden in Packungen von 10 bis 20 Stück verkauft – mit stark variierenden Preisen. Tücher von Bürstenmann sind schon für elf Cent pro Stück zu haben, Vileda Fresh Attractive kosten fast das Vierfache. Wie viele Tücher man braucht, hängt davon ab, wie schmutzig der Boden ist. Rechnet man mit zehn Vileda-Tüchern pro Großputz, kostet der schon vier Euro. Wiederverwendbare Wischbezüge sind da langfristig billiger: Der günstigste im Test ist schon ab fünf Euro zu haben. Dazu kommt dann nur noch der Eimer Wasser und der Allzweckreiniger. Ein Nachteil ist aber, dass die Bezüge der unterschiedlichen Marken nur selten kompatibel sind. Das liegt an den vielen verschiedenen Befestigungen, zum Beispiel mit Druckknöpfen oder Klettverschlüssen. Feuchttücher hingegen passen auf alle gängigen Bodenwischhalter, die dafür hergestellt werden. Zwar sind die Bodentücher praktisch, sie bleiben aber eher etwas für die schnelle Reinigung. Für den regelmäßigen Großputz sind Wischsysteme die bessere Wahl – sie produzieren weniger Müll und verbrauchen weniger Chemie. Das schont Portemonnaie und Umwelt.