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Nichts geht mehr. Psychische Erkrankungen sind Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit.

© dpa

Ausgebrannt: Hilfe bei Burn-Out

Was Kollegen bei einem Burnout tun können.

Man kann einfach nicht mehr. Jüngst hat Schalke-Trainer Ralf Rangnick seinen Burnout öffentlich gemacht und sich von seinem Posten zurück gezogen. Um zu heilen und wieder aufzutanken. Er ist nicht der erste Prominente, der seine Erschöpfungsdepression öffentlich macht. Und natürlich trifft es auch Menschen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen. Der Druck ist überall groß. Meistens merken die Betroffenen lange nicht, dass sie in einen Burnout rutschen. Und wenn sie eine Veränderung spüren, scheuen viele das Gespräch mit dem Chef oder Kollegen.

Ob an der Spitze von Handwerks- und Industriebetrieben, Handels- und Dienstleistungsunternehmen, Vereinen und Behörden: die „Burnout-Hierarchie“ reicht bis hinunter zum Abteilungs- oder Teamleiter. Diplom-Psychologe Rolf Schmiel appelliert an die Mitarbeiter, vor allem an die Assistenten gestresster Chefs, auf Burnout-Anzeichen zu achten. Potenzielle Burnout-Kandidaten verbrächten schließlich meist mehr Zeit mit ihren Kollegen als mit ihrer Familie. Verantwortungsvolle Mitarbeiter können als Feuermelder helfen, das Schlimmste zu verhindern."

Bemerken Arbeitnehmer an ihren Kollegen Anzeichen für ein Burnout, sollten sie diese darauf ansprechen, sagt die Ärztin und Burnout-out-Expertin Nadja Behling. Anschließend könne man etwa anbieten, gemeinsam nach ärztlicher Unterstützung zu suchen. Wichtig sei, dass ein solches Gespräch unter vier Augen geführt wird und das Besprochene den geschützten Raum nicht verlässt.

Erste Anzeichen für ein Burnout beim Kollegen sind etwa, dass der Mitarbeiter öfter unkonzentriert wirkt, am Abend länger im Büro bleibt und sich häufiger für kurze Zeit krankschreiben lässt. Auch kein gutes Zeichen ist es, wenn derjenige sich sozial zurückzieht und etwa mittags nicht mehr mit in die Kantine kommt.

Ein echtes Burnout-Syndrom kurieren könnten nur Experten, sagt Schmiel: „Ein paar Tage Wellness-Urlaub wird in den meisten Fällen nicht reichen. Die Betroffenen brauchen professionelle Unterstützung.“ sdw

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