zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Hybridtechnik aus Berlin

Autozulieferer Continental verlagert Produktion und schafft Arbeitsplätze

Berlin – Der Automobilzulieferer Continental will in Berlin weitere Arbeitsplätze schaffen. Bereits seit 2003 ist die Zahl der Mitarbeiter von damals 300 auf heute 414 gestiegen. In den kommenden Jahren solle das Beschäftigungsniveau weiter wachsen, sagte Karlheinz Haupt, Geschäftsbereichsleiter elektrische Antriebe, dem Tagesspiegel.

Conti konzentriert seinen Geschäftsbereich elektrische Antriebe in Berlin. Das Werk in Landsberg, in dem auch Systeme für Elektromotoren entwickelt wurden, war Anfang des Jahres geschlossen worden. Nun wird die Produktion komplett nach Berlin verlagert. In Folge der Verlagerung vergrößert der Zulieferer auch seine Flächen in Berlin. Hinzu kommen rund 1600 Quadratmeter Büro- und 4000 Quadratmeter Produktionsfläche.

In dem neuen Zentrum will Continental vor allem die Hybridtechnologie weiter vorantreiben. Zusammen mit dem Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen sollen Produkte entwickelt und gefertigt werden, die beide Unternehmen allein nicht produzieren können. Damit wollen sie dem Zulieferer-Marktführer Bosch Konkurrenz machen. Die Kooperation umfasse Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Systemen und Komponenten für Hybridtechnologien für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge. Allein im Berliner Continental- Zentrum kümmern sich 140 Ingenieure um die Weiterentwicklung dieser Technik, Tendenz steigend.

Die Hybridantriebe seien „der richtige Weg hin zu einer Mobilität, die sich von Verbrennungsmotoren und dem Verbrauch fossiler Brennstoffe weiterentwickelt zu einem dynamischen und umweltfreundlichen Fahren“, sagte Karl-Thomas Neumann, Geschäftsführer von Continental Automotive Systems und Vorstandsmitglied der Continental AG. Hybridantriebe kombinieren einen Verbrennungsmotor mit einem Elektroantrieb. Der Kraftstoffmotor schaltet sich beim Bremsen ab, und das Fahrzeug verbraucht an der Ampel oder im Leerlauf keinen Sprit. Auch durch das so genannte regenerative Bremsen kann der Kraftstoffverbrauch reduziert werden. Bei einem Vollhybridantrieb, der auch für große Fahrzeuge verwendet wird, könnten bis zu 23 Prozent Sprit gespart werden, so Neumann. Von den weltweit zugelassenen Hybridfahrzeugen fahren gegenwärtig zwölf Prozent in Europa, 24 Prozent in Asien und 64 Prozent in Nordamerika.

Anne Hansen

Zur Startseite