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RECHTS Frage: an Wolfgang Wawro Steuerberater

Muss ich Falsches korrigieren?

Meine Bank hatte mir in diesem Jahr verspätet die Bescheinigung über meine Kapitalerträge und die von mir gezahlten Steuern geschickt. Jetzt hat mir das Kreditinstitut zu meinem Ärger vor wenigen Tagen eine berichtigte Fassung zugeschickt. Bin ich verpflichtet, die dem Finanzamt einzureichen? Geht das mit einem formlosen Anschreiben oder muss ich die Anlage Kap noch einmal ausfüllen?

Bankbescheinigungen lassen leider häufig auf sich warten. Das liegt für 2009 daran, dass das Bundesministerium für Finanzen erst im Dezember 2009 Anweisungen für den Umgang mit der Abgeltungssteuer herausgegeben hatte. Deshalb gab es im Bankenbereich spürbare Verzögerungen bei der Ausstellung von Bescheinigungen. Aber auch die Finanzämter hatten Probleme mit der Bearbeitung der Anlage Kap, die inzwischen weitgehend – aber noch nicht in allen Fällen – ausgeräumt sind.

Umso ärgerlicher ist es, wenn Bankbescheinigungen dann auch noch unvollständig oder gar falsch sind. Das heißt, dass der Steuerpflichtige die Unrichtigkeiten korrigieren muss. Jeder Kontoinhaber hat die Pflicht, die Angaben der Bank auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Man kann sich dahinter also nicht verstecken.

Wenn ein Steuerpflichtiger nun nachträglich erkennt, dass eine von ihm oder für ihn abgegebene Erklärung unrichtig oder unvollständig ist und es dadurch zu einer Verkürzung von Steuern kommen kann oder bereits gekommen ist, so ist er verpflichtet, dies unverzüglich dem Finanzamt anzuzeigen und die erforderliche Richtigstellung vorzunehmen. Eine bestimmte Form der Berichtigung ist dabei nicht vorgeschrieben. Sie kann also mit einem formlosen Anschreiben erfolgen. Allerdings kann es auch hilfreich sein, dennoch eine korrigierte Anlage Kap anzugeben. Etwa wenn die Änderungen nicht nur auf eine Bankbescheinigung zurückzuführen sind. So kann man Missverständnissen vorbeugen.

Foto: Kai-Uwe Heinrich

an Wolfgang Wawro

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