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Streng vertraulich ("Confidential") - Intels Prozessor der neunten Generation mit acht Kerne auf dem Asrock-Board Taichi Ultimate und schnellem Arbeitsspeicher "Ballistix Elite" von "Crucial".

© Ralf Schönball

KAUFEN oder NICHT: Ich will Speed - aber das kostet

Soll ich - oder doch lieber nicht? Wer den schnellsten Gaming-Prozessor der Welt haben will, kommt unter 1500 Euro nicht aus dem Laden.

Ich gestehe: Ich liebe Speed. Und Technik. Deshalb bin ich verführbar, wenn ein Hersteller den „schnellsten Gaming-Prozessor der Welt“ ankündigt. Intel hat es getan, fast schon aus Notwehr, weil Konkurrent AMD, ihm dicht auf den Fersen ist und billiger dazu noch. Intel verlangt rund 700 Euro für den neuen Prozessor Corei9. Dazu kommt das Fahrwerk für den neuen Motor, weil ein Prozessor auf ein Mainboard (Asrock Tachi Ultimate) fixiert wird. Für Boards wurde auch gerade eine neue Generation von Chips eingeführt (Z390). Zudem braucht es Arbeitsspeicher (Ballistix Elite) und eine „Festplatte“ (SSD). Da trägt man schnell um die 1500 Euro in der großen Plastiktüte aus dem PC-Shop. Weil es dann auch egal ist, kühlt man mit Wasser (Aquacomputer), denn das ist wirksamer und leiser.

Cool geblieben: 22,5 Grad Wassertemperatur - der "cuplex kryos next mit Vision" wirft Daten zum Betrieb auf das kleine Display. Alles auf einen Blick bietet die Software, wenn das System hochgefahren ist.

© Ralf Schönball

Der Preis ist heiß, aber lohnt der Aufwand? Nicht für den, der einen ganz normalen PC braucht. Aber der wird diese „neunte Generation“ von Intel Core-Prozessoren früher oder später auch im nächsten Aldi-PC bekommen.

Nicht in dieser S-Klasse, wohl aber in der günstigeren oberen Mittelklasse (corei7 oder Corei5) oder sogar in der Einsteigervariante (Corei3). Auch wer in den vergangenen Jahren den Arbeits-PC erneuert hat, darf getrost abwinken, denn die neunte Generation bringt keinen Sprung in der Evolution. Nicht einmal die lange angekündigte Verkleinerung des Prozessors (auf 10 Nanometer) kommt – es gibt Probleme bei der Fertigung. Ein echtes neues Feature gibt es auch nicht. Und das Plus an „Speed“, wir haben rund 20 Prozent gegenüber dem Vorgänger gemessen, lässt allenfalls Hardcore-Gamer frohlocken.

Wie auf dem Markt für Smartphones bleibt die ganz große Innovation aus – deshalb mustert man ein Altgerät nicht mehr so schnell aus. Wer allerdings einen sechs bis acht Jahre alten Rechner hat, beispielsweise aus der ersten Core-Generation, wer mit Fotos hantiert oder gar Videos bearbeitet und es hasst, wenn es lang dauert, der könnte in Versuchung geraten.

Festplatte im Format eines Kaugummi-Streifens

Zumal nicht nur der neue Motor kräftig Speed macht, sondern auch die „Festplatte“ auf das Format eines Kaugummi-Streifens geschrumpft (m.2-Standard) ist und den Turbo beim Datenschaufeln zündet: Der Rechner ist in wenigen Sekunden betriebsbereit. Dasselbe gilt für die Verbindungen mit Smartphone, USB-Stick oder sonstigen Geräten, deren Daten man zwischendurch mal sichern sollte. Auch hierfür gibt es viele Anschlüsse nach recht neuen schnelleren Standards (3.1). Hinzu kommen Annehmlichkeiten von Notebooks wie Wlan, das mit einem nie dagewesenen Übertragungstempo funkt. Für Zocker ein Must-have, weil Games eben Online gespielt werden. Wir geben fünf Punkte!

Einen ausführlichen Test finden Sie online unter www.tagesspiegel.de/Medien/Technik

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